Auf Wiedereinführung der gestrichenen Agrardieselvergünstigung pocht weiterhin der Deutsche Bauernverband (DBV). Konkret müsse die Besteuerung in Deutschland auf europäisches Niveau angepasst werden, um Wettbewerbsnachteile für heimische Erzeuger auszuschließen, sagte der stellvertretende DBV-Generalsekretär Gerald Dohme.
Er warnte zudem vor weiteren Produktionsverlagerungen ins europäische Ausland. Zwar seien viele Anliegen des Tier-, Umwelt- und Naturschutzes nachvollziehbar. Jedoch würden diese Ziele verfehlt, wenn unter dem Regulierungsdruck Produktionskapazitäten in Deutschland abgebaut, andernorts aber unter womöglich niedrigeren Standards wieder aufgebaut würden.
Diese Diskussion gibt es auch in anderen Ländern
Dass Deutschland in Sachen Nachhaltigkeit einen nationalen Sonderweg geht, bestritt Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht. Die gleichen Diskussionen, die hierzulande geführt würden, fänden auch in anderen EU-Staaten statt.
Zwar habe er Verständnis für die Bauernproteste, schließlich stünden weite Teile der Landwirtschaft unter großem ökonomischen Druck. Gleichwohl stelle ein Beharren auf klimaschädlichen Subventionen keine langfristige Lösung für die Herausforderungen im Sektor dar.
Als „bedauerlich“ schätzt Lambrecht daher die aus seiner Sicht politischen Rückschritte im Natur- und Klimaschutz im vergangenen Jahr ein, etwa die Anpassungen bei der GAP.