Der Deutsche Bauernverband (DBV) mahnt Verlässlichkeit bei den politischen Zielen für Bioenergie und aktuell besonders bei Biokraftstoffen an. In einem Brief an den Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, forderte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner vergangene Woche, an den Zielen aus dem Biokraftstoffquotengesetz festzuhalten. "Alle Wirtschaftsbeteiligten haben sich auf die vor eineinhalb Jahren festgelegten Quoten für Biokraftstoffe eingestellt", betonte Sonnleitner. Nur klare und langfristig verlässliche Ziele erlaubten Investitionen und ermöglichten die Entwicklung sowohl der landwirtschaftlichen Produktion von Biomasse wie auch deren Verarbeitung. Ein Abweichen von dieser Linie würde nicht nur einen großen wirtschaftlichen Schaden nach sich ziehen, sondern auch dem Ruf von Biokraftstoffen weiteren Schaden zufügen. Hintergrund für die DBV-Forderung ist die Bauchlandung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel bei der Zumischung von 10 % Ethanol zum Ottokraftstoff. Weil sich diese Quote wegen Bedenken der Automobilindustrie nicht verwirklichen lässt, steht nun die ab 2009 eigentlich gesetzlich festgelegte Biokraftstoff-Gesamtquote von 6,25 % zur Disposition.
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