Besorgt über die Entwicklung der Eigentumsstruktur in der hiesigen Landwirtschaft hat sich DBV-Generalsekretär Helmut Born geäußert. "Ich halte das zunehmende Engagement außerlandwirtschaftlicher Kapitalanleger für sehr problematisch", sagte Born vergangene Woche in einem Gespräch mit dem Pressedienst Agra Europe. Er sehe ernsthafte Anzeichen, dass eine von Bauern getragene Landwirtschaft immer weiter unter Druck gerate, "wenn branchenfremde Investoren die Landwirtschaft als Renditeobjekt nutzen".
Der Aufkauf mehrerer Agrarunternehmen durch branchenfremde Kapitalgesellschaften in den neuen Ländern lasse bei ihm die "Alarmglocken schrillen", so der DBV-Generalsekretär. Er verwies zudem auf warnende Beispiele in den USA und Lateinamerika, die zeigten, "wohin es führen kann, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird".
Keinen Zweifel lässt Born daran, dass der Berufsstand, aber auch der Gesetzgeber gefordert ist. Einen Ansatzpunkt sieht er in einer Anpassung der Grundstücksverkehrsgesetze in den Bundesländern. Dabei müsse sichergestellt werden, "dass eine von Bauern getragene Landwirtschaft Vorrang beim Zugang zur Fläche hat". Dringend notwendig sei eine Novelle des Landwirtschaftsgesetzes, in der die Leitplanken für eine nachhaltige Landwirtschaft zusammengefasst werden müssten. Hier stehe nicht zuletzt die derzeitige Regierungskoalition im Wort, die eine Neufassung des Landwirtschaftsgesetzes noch in dieser Legislaturperiode angekündigt habe. Schließlich geht der DBV-Generalsekretär davon aus, dass die anstehende Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu einer Beruhigung des landwirtschaftlichen Bodenmarktes beitragen wird.
vgl.: USA: Landkauf-Fieber könnte in neuer Agrarkrise enden (31.12.2010) Neuseeland beschließt Gesetz gegen Landkauf durch Ausländer (14.12.2010) Investoren überholen Landwirte beim Flächenkauf (25.11.2010)