Am Montag besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz den Hof von Junglandwirt Thomas Fleischmann im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim in Mittelfranken, berichten BR (Bayerische Rundfunk) und FLZ (Fränkische Landeszeitung).
Der Besuch war kurzfristig angekündigt worden. Am vergangenen Montag habe Fleischmann einen Anruf vom Bundespresseamt erhalten, wonach Scholz eine Einladung annehmen wolle. Am späten Montagnachmittag wurde der Kanzler über Fleischmanns Betrieb in Mettelaurach geführt. Fleischmann ist Vorsitzender des BJB (Bayerische Jungbauernschaft e.V.) und bewirtschaftet einen Biobetrieb.
Fotos zeigen Scholz und Fleischmann im Kuhstall, bei Fleischmanns Rinderherde auf der Wiese und in der Maschinenhalle. Vor dem Gespräch berichtet Fleischmann gegenüber dem BR, dass er mit Scholz eine ganze Bandbreite an Themen besprechen möchte. Dringliche Themen seien vor allem die Düngeverordnung und der Umgang mit dem Wolf.
Wenn ein Landwirt den Bundekanzler einlädt
Der Besuch von Olaf Scholz war nicht willkürlich gewählt. Bereits Anfang des Jahres, bei der Grünen Woche, trafen Scholz und Fleischmann aufeinander und diskutierten sie unter anderem über die Themen Agrardiesel und Planungssicherheit. Die FLZ berichtet, dass BJB Vorstand Fleischmann den amtierenden Kanzler nach dem Bühnengespräch auf seinen Hof in Mittelfranken eingeladen haben soll. Diesen Aufruf folgte Scholz Anfang der Woche.
Politischer Kurzbesuch in Mittelfranken
Der Besuch bei Junglandwirt Fleischmann fand am Rande von Scholz Reise nach Mittelfranken statt. Der Kanzler besichtigte dort unter anderem auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und die Produktionswerke von Siemens Healthineers.
Scholz sucht Nähe zur Landwirtschaft
Der Scholz Besuch auf einem Bauernhof ist ein weiterer Baustein in einer Reihe von Kontakten mit der Landwirtschaft. Ende Juni tauchte Scholz bereits auf dem Bauerntag in Cottbus auf. Dort gab Scholz zwar keine Ansprache und damit auch keine Aussage zu seinen agrarpolitischen Plänen. Vielmehr nahm sich Scholz dort die Zeit, kurz mit Agrarvertretern, aber auch Regionalvermarktern an deren Imbiss-Ständen ins Gespräch zu kommen.
Via Instagram bedankte sich Scholz für den "freundlichen Empfang beim Deutschen Bauerntag in Cottbus". Er dankte den Bauern aber auch "für Bratwurst, Bier und die guten Gespräche mit allen, die jeden Tag in den Betrieben unserer deutschen Landwirtschaft arbeiten".
Bereits im April hatte sich Scholz aktiv in die Agrarpolitik eingemischt. Als Reaktion auf die Bauernproteste aus dem Winter lud er die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) zu sich ins Kanzleramt ein.
Reisen füllen politische Sommerpause in Berlin
In Berlin hat diese Woche die parlamentarische Sommerpause begonnen. Viele Bundespolitiker brechen nun auf ihre Sommerreisen durchs Land auf. So auch Bundeskanzler Scholz. Erst vergangene Woche hatte der Bundestag in seiner letzten Sitzung das Agrarpaket der Ampel-Koalition beschlossen.
