Die Grünen wollen auf ihre Schwäche in ländlichen Räumen reagieren. Man wolle „die Lebenswirklichkeit ländlicher Regionen und ihre Unterschiede zu städtischen Regionen anerkennen und programmatisch berücksichtigen“, heißt es in einem Beschluss, den die Delegierten auf dem Parteitag am Wochenende in Wiesbaden gefasst haben. Demnach wollen die Grünen ländliche Regionen in allen Politikfeldern „stärker mitdenken“.
Kampagnen für Bedürfnisse der Menschen in ländlichen Gebieten
Genannt werden die Energie- und Wärmewende, der Ausbau der digitalen Infrastruktur, die Verkehrs- und Mobilitätspolitik und die Gesundheitsversorgung. Kampagnen sollen künftig zielgruppenspezifisch auf die Bedürfnisse der Menschen in ländlichen Gebieten ausgerichtet, dortige Orts- und Kreisverbände organisatorisch, finanziell und personell gezielt gestärkt werden.
Ernüchterung über Image auf dem Land
Die Grünen zeichnen in dem Beschuss ein ernüchterndes Bild ihrer Präsenz auf dem Land. Während die Partei in großen Städten und wirtschaftsstarken Regionen gute Wahlergebnisse und viele Neueintritte verzeichne, seien es in den ländlichen Räumen oft ehrenamtliche Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer, die vermehrt Angriffen und Beleidigungen ausgesetzt seien.
Besonders nach den letzten Kommunal- und Landtagswahlen in Ostdeutschland mit einem teils dramatischen Rückgang der bündnisgrünen Wahlergebnisse müsse sich die Partei der Frage stellen, „wie wir in den kommenden Jahren an einer Verbesserung unserer Präsenz und Wirkkraft überall im Land arbeiten“.