Die EU-Kommission will Stickstoffdünger aus Russland und Belarus mit Einfuhrzöllen belegen. Das teilte die Kommission am Mittwoch mit.
Neben Dünger will die EU-Kommission auch „eine Reihe landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus Russland und Belarus“ mit Zöllen belegen. Welche Produkte genau betroffen sein sollen, macht Brüssel noch nicht klar.
Mit dem Vorschlag will die EU-Kommission „die Abhängigkeit von Importen aus Russland und Belarus verringert werden“, heißt es. „Diese Importe – vor allem von Düngemitteln – machen die EU anfällig für mögliche Zwangsmaßnahmen Russlands, was eine Gefahr für die Lebensmittelsicherheit in der EU darstellt“, ist sich die EU-Kommission sicher.
Können die Zölle die EU-Produktion ankurbeln?
Zudem würden Zölle die heimische Produktion ankurbeln und russische Exporteinnahmen schmälern, ist man sich bei der EU-Kommission sicher. Um in Kraft zu treten, müssen EU-Parlament und Mitgliedstaaten die vorgeschlagenen Zölle absegnen.
Dünger immer teurer
Die angekündigten Zölle treffen die europäischen Landwirte in einer Zeit steigender Düngerpreise. Europäische Düngerproduzenten hatten die Produktion aufgrund hoher Erdgaspreise jüngst gedrosselt.
Was sagt der EU-Bauernverband zu den Düngerzöllen?
Laut dem Dachverband der europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbände (Copa-Cogeca) würde der Kommissionsvorschlag die EU-Landwirte „heftig treffen“. Durch die steigenden Düngerpreise stünden die „mit dem Rücken zur Wand“. Importe seien „unvermeidlich“, um den europäischen Bedarf an Stickstoffdünger zu decken.
EU-Düngerproduzenten kommen nicht hinterher
Copa-Cogeca glaubt nicht an das heimische Produktionspotential, schon gar nicht zu erschwinglichen Düngerpreisen. Der Dachverband fordert daher, Einfuhrzölle auf Dünger aus anderen Teilen der Welt zu verringern, etwa aus den Vereinigten Staaten oder aus Trinidad und Tobago.