Mit völligem Unverständnis hat die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz auf die Vorgehensweise des Landes beim Erosionskataster und der digitalen Erfassung von Landschaftselementen reagiert. Auf der jüngsten Tagung des Ausschusses Regionalstruktur haben die Mitglieder deutliche Kritik am Verfahren und der Anhäufung weiterer bürokratischer Lasten vorgetragen.
Ein hoher Verwaltungsaufwand bei der Bearbeitung der Flächenanträge, anzumeldende Widersprüche und ein immenser Einsatz, Daten zu überprüfen und zu korrigieren, seien ein Meilenstein in dem Bestreben, die Bürokratie in der Landwirtschaft weiter aufblühen zu lassen, so die einhellige Meinung der Ausschussmitglieder. Zu starkem Unbehagen im Berufsstand führt nach Angaben der Landwirtschaftskammer nicht nur die Befürchtung, dass die Anlage des Erosionskatasters offensichtlich zu falschen Ergebnissen führt; auch die Folgen aus der vollständigen Erfassung aller landwirtschaftlichen Nutzflächen werden sehr kritisch gesehen.
So werde beispielsweise hinterfragt, ob das Erosionskataster zu einer Wertminderung und einem Vermögensverlust von Flächen führe und wie stark erosionsgefährdet eingestufte Flächen (CCW2-Flächen) in Flurbereinigungsverfahren bewertet würden. Der Ausschuss sei zu dem Schluss gekommen, dass die vollständige Erfassung der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche einschließlich der nicht mit Direktzahlungsprämien versehenen Grundstücke im Hinblick auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft im globalen Markt eindeutig ein Rückschritt sei.
vgl.: Arbeitsgruppe soll Erosionsschutzvorgaben praktikabel auslegen (3.5.2010) NRW vereinfacht Erosionsschutz-Vorgaben (23.4.2010) Das gilt beim Erosionskataster ab Ende Juni (1.4.2010)