Der Bauernverband will beim Kartellamt eine Klage gegen deutsche Discounter einreichen, weil diese Milch und Butter gleichzeitig deutlich verbilligt haben. "Wir sind stinksauer, weil es nicht sein kann, dass am gleichen Tag mit dem gleichen Text die Preise gesenkt werden", sagte der Generalsekretär des Bauernverbandes, Helmut Born, am Mittwoch der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Handel habe damit auch seine Zusage vom Milchgipfel im Sommer gebrochen, nicht mehr mit kurzfristigen Dumpingaktionen zu werben. Mit dem Gang zum Kartellamt will der Bauernverband die besonders aggressiven Milchbauern beruhigen, die im Frühjahr in einem mehrtägigen Lieferboykott auch Molkereien blockiert hatten. Der BDM drohte noch nicht mit weiteren Aktionen, doch sein Vorsitzender Romuald Schaber kündigte an, man werde zur Strafe in der Bundestagswahl 2009 nicht mehr die Regierungsparteien wählen. Das werde CDU/CSU und SPD zwei bis drei Prozentpunkte kosten, behauptete Schaber. Das Bundeskartellamt wollte zu den Vorwürfen des DBV noch nicht Stellung nehmen. Eine Sprecherin verwies nur auf die bereits laufende Sektoruntersuchung, in der auch der Frage nach einem möglicherweise gleichgerichteten Einkaufsverhalten des Handels nachgegangen werde. Ergebnisse könnten Ende des Jahres vorliegen.
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