Mitten im Baywa-Beben: Chefaufseher übergibt Stab beim Genossenschaftsverband
Gregor Scheller, Aufsichtsratsvorsitzender der Baywa AG, hat das Amt des Präsidenten des Genossenschaftverbandes Bayern an Stefan Müller übergeben. Bei der Baywa wird Scheller Chefaufseher bleiben.
Während die von Genossenschaftsbanken getragene Baywa AG in der schwersten Krise ihrer 100jährigen Geschichte steckt, fand am Mittwoch dieser Woche in München planmäßig der feierliche Stabwechsel an der Spitze des Genossenschaftsverbandes Bayern (GVB) statt. Der bisherige Verbandspräsident Gregor Scheller übergab das Amt an seinen Nachfolger Stefan Müller, der zuvor 22 Jahre als Abgeordneter der CSU für den Wahlkreis Erlangen-Höchstadt im Deutschen Bundestag saß.
Die Stabübergabe beim GVB hat keine Auswirkungen auf Schellers Amt als Aufsichtsratsvorsitzender bei der Baywa AG, in das er bis zur Hauptversammlung 2028 bestellt ist. Das bestätigte der GVB auf Anfrage von top agrar.
Scheller hatte nach mehr als 40jähriger Dienstzeit bei der VR Bank Bamberg-Forchheim eG und kurz vor seinem Ruhestand das Präsidentenamt im GVB erst Anfang 2022 als eine Art Feuerwehrmann übernommen, das sein Vorgänger Dr. Jürgen Gros wegen „unterschiedlicher Vorstellungen über die künftige Ausrichtung des Verbandes“ niedergelegt hatte.
Ähnlich kam der Banker Scheller zum Amt des Chefaufsehers bei der Baywa. Als sein Vorgänger Klaus Josef Lutz am 19. Januar dieses Jahres nach Streitigkeiten im Gremium überraschend das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der Baywa AG niedergelegt und das Feld geräumt hatte, nominierten die Gremien der Bayerischen Raiffeisen-Beteiligungs-Aktiengesellschaft (BRB) Scheller für den Aufsichtsrat der Baywa, wo er gleich zum Vorsitzenden gewählt wurde.
BRB wichtigster Baywa-Aktionär
Die BRB ist mit einem Anteil von 33,79 % der wichtigste Großaktionär der Baywa. Für die BRB ist die Baywa die zweitwichtigste Beteiligung nach ihren Anteilen an der DZ Bank AG. An der DZ Bank ist die BRB mit rund 340 Mio. € beteiligt. Damit ist dieses Aktienpaket mehr als zehnmal so groß wie das Baywa-Aktienpaket der BRB. Zugleich ist die DZ Bank einer der wichtigsten Geldgeber der hochverschuldeten Baywa.
Scheller, der auch im Aufsichtsrat der BRB sitzt, dürfte somit größtes Interesse an einer Sanierung der Baywa haben, damit das Unternehmen nicht in die Insolvenz abrutscht und die kreditgebenden Banken ihre Darlehen an die Baywa nicht abschreiben müssen. Es ist wahrscheinlich, dass er auch als Aufsichtsratsvorsitzender der Baywa die Beauftragung des Sanierungsgutachtens unterstützt hat.
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Während die von Genossenschaftsbanken getragene Baywa AG in der schwersten Krise ihrer 100jährigen Geschichte steckt, fand am Mittwoch dieser Woche in München planmäßig der feierliche Stabwechsel an der Spitze des Genossenschaftsverbandes Bayern (GVB) statt. Der bisherige Verbandspräsident Gregor Scheller übergab das Amt an seinen Nachfolger Stefan Müller, der zuvor 22 Jahre als Abgeordneter der CSU für den Wahlkreis Erlangen-Höchstadt im Deutschen Bundestag saß.
Die Stabübergabe beim GVB hat keine Auswirkungen auf Schellers Amt als Aufsichtsratsvorsitzender bei der Baywa AG, in das er bis zur Hauptversammlung 2028 bestellt ist. Das bestätigte der GVB auf Anfrage von top agrar.
Scheller hatte nach mehr als 40jähriger Dienstzeit bei der VR Bank Bamberg-Forchheim eG und kurz vor seinem Ruhestand das Präsidentenamt im GVB erst Anfang 2022 als eine Art Feuerwehrmann übernommen, das sein Vorgänger Dr. Jürgen Gros wegen „unterschiedlicher Vorstellungen über die künftige Ausrichtung des Verbandes“ niedergelegt hatte.
Ähnlich kam der Banker Scheller zum Amt des Chefaufsehers bei der Baywa. Als sein Vorgänger Klaus Josef Lutz am 19. Januar dieses Jahres nach Streitigkeiten im Gremium überraschend das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der Baywa AG niedergelegt und das Feld geräumt hatte, nominierten die Gremien der Bayerischen Raiffeisen-Beteiligungs-Aktiengesellschaft (BRB) Scheller für den Aufsichtsrat der Baywa, wo er gleich zum Vorsitzenden gewählt wurde.
BRB wichtigster Baywa-Aktionär
Die BRB ist mit einem Anteil von 33,79 % der wichtigste Großaktionär der Baywa. Für die BRB ist die Baywa die zweitwichtigste Beteiligung nach ihren Anteilen an der DZ Bank AG. An der DZ Bank ist die BRB mit rund 340 Mio. € beteiligt. Damit ist dieses Aktienpaket mehr als zehnmal so groß wie das Baywa-Aktienpaket der BRB. Zugleich ist die DZ Bank einer der wichtigsten Geldgeber der hochverschuldeten Baywa.
Scheller, der auch im Aufsichtsrat der BRB sitzt, dürfte somit größtes Interesse an einer Sanierung der Baywa haben, damit das Unternehmen nicht in die Insolvenz abrutscht und die kreditgebenden Banken ihre Darlehen an die Baywa nicht abschreiben müssen. Es ist wahrscheinlich, dass er auch als Aufsichtsratsvorsitzender der Baywa die Beauftragung des Sanierungsgutachtens unterstützt hat.
