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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

topplus Getreide-Erntebilanz

Özdemir stellt Erntebericht 2024 vor: Weizen 16 % unter langjährigem Schnitt

Die deutsche Getreideernte ist noch kleiner ausgefallen als bislang angenommen: Das zeigt der heute veröffentlichte amtliche vorläufige Erntebericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums.

Lesezeit: 5 Minuten

Der nasse Herbst 2023, ein rekordwarmer Frühling 2024 mit Spätfrösten und ein feuchter Sommer mit zahlreichen Unwettern haben die die Ernteergebnisse in Deutschland deutlich geschmälert. Das bestätigt der vorläufige amtliche Erntebericht 2024, den Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir am Mittwoch vorgestellt hat.

9 % weniger Getreide als im Vorjahr

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Die deutschen Landwirtinnen und Landwirte ernteten rund 34,5 Mio. t Getreide (ohne Körnermais), das ist ein Minus von 9,1 %. Regional erschwerten Niederschläge die Aussaat des Wintergetreides, so dass Getreide insgesamt auf nur 5,27 Mio. ha Fläche angebaut wurde (-5,7 %). Die Getreidequalität schwankte regional witterungsbedingt. Die Raps-Anbaufläche sank um 7,3 % auf 1,09 Mio. ha. Die vorläufige Ernteermittlung liegt bei 3,6 Mio. t Winterraps (-14,3 %). Auch der Kartoffelanbau sowie der Obst- und Weinbau litten regional deutlich unter den vielen Wetterkapriolen.

Die wichtigsten Zahlen, Daten, Fakten aus dem Erntebericht 2024:

  • Getreide: Die Getreideernte insgesamt (ohne Körnermais) wird sich voraussichtlich auf rund 34,5 Mio. t belaufen und fällt um 9,1 % kleiner als im Vorjahr aus. Gegenüber dem sechsjährigen Durchschnitt ergibt sich eine Abnahme um knapp 10 % . Der Rückgang der Erntemenge geht vor allem auf die witterungsbedingte Reduzierung der Anbaufläche zurück.

  • Winterweizen: Die Erntemenge an Winterweizen erreicht voraussichtlich 18,0 Mio. t Im Vergleich zum Vorjahr wäre das eine Abnahme um 14,8 %. Das Ergebnis bleibt um 15,7 % hinter dem mehrjährigen Durchschnitt zurück. Die Anbaufläche verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 11,8 % auf 2,49 Mio. ha. Im Durchschnitt liegt der vorläufige Hektarertrag bei 72,4 dt und damit 3,4 % unter dem Vorjahr. Regional schwankten die Hektarerträge stark zwischen minus 13,2 % in Nordrhein-Westfalen und plus 5,5 % in Mecklenburg-Vorpommern.

  • Sommerweizen: Die Erntemenge bei Sommerweizen beläuft sich mit 473.600 t auf fast das Vierfache der Vorjahresmenge, auch der mehrjährige Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 wird mit plus 91 % deutlich überschritten. Die Anbaufläche von Sommerweizen wurde in Folge der nässebedingten Probleme bei der Winterweizenaussaat stark vergrößert (+179,6 % im Vergleich zum Vorjahr) und beläuft sich auf rund 85.100 ha. Auch die Hektarerträge liegen mit 55,7 dt deutlich höher als im Vorjahr (+30 %).

  • Raps: Die Winterrapsernte 2024 fällt mit voraussichtlich 3,6 Mio. t durchschnittlich aus. Auch die Qualität des Rapses ist zufriedenstellend – wenn es auch hier regionale Unterschiede gibt. Die Winterrapsfläche lag bei 1,09 Mio. ha, was einen Rückgang um 7,3 % im Vergleich zum Jahr 2023 bedeutet. Dennoch übertrifft der Anbauumfang den des Jahres 2022. Auch fällt die deutsche Rapsanbaufläche 2024 gegenüber dem sechsjährigen Durchschnitt 2018 bis 2023 um knapp vier Prozent höher aus. Gegenüber 2023 ging die Erntemenge um 14,3 % zurück. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 war dies jedoch nur ein leichter Rückgang von 1,6 %.

  • Kartoffeln: Laut der vorläufigen Ergebnisse der Bodennutzungshaupterhebung beläuft sich die Kartoffelanbaufläche in Deutschland im Jahr 2024 auf rund 289.300 ha. Damit würde das Vorjahresniveau um deutliche 9,3 % und der sechsjährige Durchschnitt um 9,4 % übertroffen. Aktuelle Prognosen gehen für Deutschland von einem Hektarertrag von 41,1 t aus; das wäre ein Rückgang um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr und um zwei Prozent gegenüber dem sechsjährigen Durchschnitt.

  • Obst: Ende April führten Spätfröste zu erheblichen Schäden in den Obstbauregionen. Massiv geschädigt wurden Apfel, Kirsche und Pflaume. Feuchtwarme Witterung in der Obstregion am Bodensee führte zusätzlich regional zur verstärkten Schorfbildung. Nach einer Schätzung vom Juli 2024 können voraussichtlich rund 734.000 t Äpfel geerntet werden. Das wären 261.300 t – und damit mehr als ein Viertel – weniger als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Klimakrise hat Landwirtschaft voll erreicht

Bundesminister Cem Özdemir sagte dazu: „Unsere Landwirtinnen und Landwirte haben Großes geleistet und die Speicher sind trotz teils extremer Wetterbedingungen gefüllt.

Unsere Landwirtinnen und Landwirte haben Großes geleistet und die Speicher sind trotz teils extremer Wetterbedingungen gefüllt.

Das ist nicht selbstverständlich, es verdient unser aller Dank! Die Daten unseres Ernteberichts zeigen auch, dass die Klimakrise die Landwirtschaft längst voll erreicht hat. Wo andere den Klimawandel zurzeit am liebsten klein reden, müssen sie einen Landwirt da nicht überzeugen. Die Klimakrise erhöht die Häufigkeit und Dauer von Extremwetterereignissen, sie erschwert die Erzeugung und gefährdet zunehmend Ernten. Klimaschutz ist auch Schutz unserer Ernten – und da sind auch alle anderen Sektoren gefordert.

Die Häufigkeit von Extremwetterereignissen mache deutlich, dass es neben dem Klimaschutz auch zunehmend um Maßnahmen der Klimaanpassung gehen müsse, damit Landwirtschaft widerstandsfähig sowie zukunftsfest werde und bleibe. Entsprechend passten sich viele Betriebe heute schon an das veränderte Klima an. Wenngleich nicht alle witterungs- und klimabedingten Ernteausfälle verhindert werden könnten, so Özdemir, sorgten robuste Sorten, resiliente Kulturpflanzen, diversifizierte Fruchtfolgen oder veränderte Anbaumethoden dafür, Ernten zu stabilisieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstütze hier aktiv, so der Minister bei der Vorstellung des Ernteberichts.

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