Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, aber auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordern eine Mehrwertsteuersenkung auf Obst und Gemüse sowie die höhere Besteuerung von Fleischprodukten. Rückendeckung erhalten sie dabei vom Umweltbundesamt, dessen Präsident Prof. Dirk Messner jetzt noch einmal nachgelegt hat.
Verbraucher klimapolitisch entlasten
Im Interview mit dem Sender BR24 wies Messner am Wochenende darauf hin, dass insgesamt 70 % der Treibhausgasemissionen, die mit Landwirtschaft und Ernährung verbunden sind, durch Tierhaltung und Fleischkonsum verursacht werden. „Das heißt, wir müssen wir an den Fleischkonsum ran“, so Messner.
Er hält es umgekehrt für naheliegend, dass der Verzehr von Obst und Gemüse in der Ernährung gestärkt werden müsse: Wenn man die Mehrwertsteuer auf diese Produkte auf null senken, könne man die Verbraucher steuerlich um etwa 4 Mrd. € pro Jahr entlasten und zugleich „klimapolitisch etwas tun“.
Mit Marktkräften klimaneutral werden
„Uns beim Uba geht es darum: Was klimapolitisch sinnvoll ist, sollten wir bei den Steuern entlasten, und was Klima und Gesundheit schädigt, sollten wir belasten“, erläuterte Messner. Damit würde man die „Kräfte des Marktes“ nutzen, um in Richtung Klimaneutralität zu kommen.
Messner blieb im BR24-Interview vage, wo er die notwendige Höhe des Mehrwertsteuersatzes bei Fleischprodukten sieht. In den vergangenen Monaten hatte sich der Uba-Präsident allerdings mehrfach für die volle Mehrwertsteuer von 19 % für solche Erzeugnisse stark gemacht.