Die US-Farmer können nur noch bis Mitte März mit staatlichen Zahlungen von insgesamt rund 31 Mrd $ (29,8 Mrd. €) rechnen. Das teilte US-Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins am Freitagabend mit. Sie verkauft dies als Erfolg, weil die Antragsfrist somit verlängert wurde.
Bei den Geldern handelt es sich um Katastrophen- und Wirtschaftshilfen, die der Kongress im Dezember bewilligt hat. Rollins sprach von „großen Fortschritten“, die das USDA dabei mache, das Geld auf den Weg zu bringen. Der Kongress hat für die Auszahlung dieser Hilfen eine Frist bis zum 21. März gesetzt.
Laut den Schätzungen des USDA mussten die Farmen in den USA in den vergangenen zwei Jahren einen Einkommensrückgang von 28% hinnehmen. Dank der staatlichen Hilfszahlungen werden die Landwirte 2025 laut USDA-Prognose einen Einkommenszuwachs von 26% verzeichnen.
Handelskrieg belastet Farmer zusätzlich
Rollins deutete zudem an, dass die Farmer und Rancher zusätzliche Hilfe benötigen könnten, da Präsident Donald Trump die Zölle für Waren aus dem Ausland erhöhe. Trump droht damit, die aktuell wieder ausgesetzten Zölle auf Importe aus China und Mexiko am 2. April wieder einzuführen. Gegen Kanada sind die Zölle weiter in Kraft.
Die Ministerin rechnet damit, dass die US-Landwirte „einige Auswirkungen“ spüren dürften. Das werde weitere Hilfen erfordern, um den „unmittelbaren Schmerz“ auszugleichen. So habe es der Präsident schon unter Landwirtschaftsminister Sunny Perdue gehalten, sagte Rollins.
Präsident Trump will einen fairen Deal für die amerikanische Landwirtschaft erreichen
In den Jahren 2018 und 2019 hatten die landwirtschaftlichen Betriebe zusätzlich 23 Mrd. $ (22,1 Mrd. €) an staatlichen Geldern erhalten, als Ausgleich für die von ihnen erlittenen Verluste aus Handelskonflikten, die Trump in seiner ersten Amtszeit ausgelöst hatte.
Musk blockiert Naturschutzgelder
Rollins räumte ein, dass es viele Fragen zur Bereitstellung der Hilfen gegeben habe. Die Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE) des Tech-Milliardärs Elon Musk hat Zahlungen in Millionenhöhe an Landwirte für 2024 durchgeführte Naturschutzmaßnahmen sowie an gemeinnützige Organisationen, die den Landwirten technische Hilfen leisten, blockiert.
DOGE hat außerdem Tausende von Bundesbediensteten entlassen, darunter „versehentlich“ auch USDA-Mitarbeiter, die an Maßnahmen zur Bekämpfung der Vogelgrippe im Land gearbeitet hatten. Diese sollen nun wieder eingestellt werden.