Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Waldumbau Seelische Gesundheit Steuern in der Landwirtschaft

topplus Inflation

Diese Lebensmittel sind besonders teuer geworden

Die Lebensmittelpreise steigen seit Jahren. Welche Produkte besonders von Preiserhöhungen betroffen sind und warum das so ist.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Preise für Lebensmittel haben in den vergangenen Monaten einen besonderen Aufschwung hingelegt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke im Juli 2024 im Durchschnitt mehr als 32 % teurer als noch vor vier Jahren.

Die Gründe dafür sind vielfältig: die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel sowie steigende Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal.  

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die dpa hat eine Übersicht der Lebensmittel zusammengestellt, bei denen Testkäufer seit Juli 2020 die größten Preissteigerungen registrierten:

Olivenöl (+112,6 %)

Für eine Flasche Olivenöl mussten Verbraucher im Juli mehr als doppelt so viel zahlen wie vor vier Jahren. „Wichtigster Grund ist der Einbruch der Produktion im wichtigsten Erzeugerland Spanien im Wirtschaftsjahr 2022/23“, sagt der Bereichsleiter Verbraucherforschung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI), Thomas Els. In der aktuellen Erntesaison habe es nur eine geringe Erholung gegeben. Ursache seien schlechte Ernten aufgrund von Dürren.

Zucker (+83,3 %)

Zucker ist ebenfalls deutlich teurer als noch 2020. Die Preisentwicklung sei von Angebotssorgen auf dem globalen Zuckermarkt geprägt und habe auch die Preise in Deutschland erfasst, sagt Els. „Bereits 2022 erreichten die Preise ein Rekordniveau, 2023 setzte sich der Aufwärtstrend fort. Ein weiterer Grund sei der geringere Zuckeranteil in Zuckerrüben durch das nasse Wetter, sagt Lebensmittel-Expertin Jana Fischer von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Kekse (+77,4 %)

Wegen steigender Preise bei Rohstoffen wie Zucker, Mehl und Fetten sind Kekse erheblich teurer geworden. Der Preis für Weizenmehl war im Juli 2024 deutlich höher (+61,5 %) als vier Jahre vorher. Gründe sind laut dpa die schlechte Weizenernte in Deutschland sowie der Krieg in der Ukraine. Russland und die Ukraine zählen zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt. Die Entwicklungen wirkten sich ebenfalls auf die Preise für Knäckebrot und Zwieback aus (+66,4 %).

Quark (+72,6 %)

Deutlich gestiegen sind die Preise für Milchprodukte wie Quark. Kleinere Milchmengen als in den Vorjahren und ein geringer Fettgehalt in der Rohmilch haben 2021/2022 zu steigenden Erzeugerpreisen geführt, anschließend gingen sie wieder zurück. Seit Anfang 2024 ist erneut ein Anstieg zu beobachten. Quark war im Juli 2024 mehr als 70 % teurer als vier Jahre zuvor. Preissprünge gab es auch bei kondensierter Milch (+61,5 %), Sahne (+48,7 %), Schnittkäse (+45,8 %) und Butter (+39,4 %).

Tomaten- und Gewürzketchup (+64,9 %)

Für Tomaten- und Gewürzketchup müssen Verbraucher ebenfalls deutlich mehr zahlen. Nach Angaben des Lebensmittelverbandes Kulinaria sei dies vor allem auf stark gestiegene Kosten für wichtige Inhaltsstoffe wie Tomatenmark, Essig und Stärke, aber auch bei Energie und Verpackungen zurückzuführen. 

Stangenspargel- oder andere Gemüsekonserven (+64,5 %)

Von Preiserhöhungen betroffen waren auch Konserven mit Spargel oder gemischtem Gemüse (+64,5 %), Erbsen (+62,5 %) und Sauerkraut (60,9 %). „2022 war europaweit ein besonders schlechtes Erntejahr für Gemüse“, sagt der Geschäftsführer des Bundesverbandes der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie, Christoph Freitag. 2023 sei die Ernte nicht wesentlich besser ausgefallen. Weitere Gründe seien gestiegene Kosten für Weißblech, Personal, Energie und Logistik.

Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches (+63,4 %)

Auch Öle sind bei den größten Preiserhöhungen ganz vorn dabei. Ausgehend von einem niedrigen Niveau 2020 hätten die Großhandelspreise für Raps- und Sonnenblumenöl-Raffinat bereits 2021 kräftig angezogen, sagt Experte Els. Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine seien die Preise explodiert. Vor dem Krieg war die Ukraine der weltgrößte Exporteur gewesen, von dem die EU einen großen Teil ihrer Einfuhren bezog. Dementsprechend war im Frühjahr 2022 Sonnenblumenöl in den Supermärkten über Wochen kaum noch erhältlich. Zuletzt waren die Verbraucherpreise für Öl wieder rückläufig.

Nur Zitrusfrüchte günstiger als vor vier Jahren

Nur Zitrusfrüchte sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes heute gut 2 % billiger als damals. „Gerade bei Zitronen war die Lieferfähigkeit Spaniens in dieser Saison außergewöhnlich hoch. Die Nachfrage ist saisonüblich schwach“, sagt Els. Orangen, Mandarinen, Clementinen, Grapefruits und Zitronen seien jeweils günstiger als vor vier Jahren. 

Die geringsten Anstiege verzeichneten Birnen (+0,8 %) und Äpfel (+7,4 %). Bei Äpfeln gab es nach Angaben von Els 2021 und 2022 überdurchschnittliche Erntemengen, sinkende Kauflaune und deshalb kleinere Preise. Weil die aktuelle Apfel-Ernte schlecht ist, erwarten Branchen-Experten jedoch steigende Preise.

Preisrückgänge seit Juli 2023

Die größten Preisrückgänge gab es bei Möhren (-13,8 %), Zwiebeln und Knoblauch (-13,7 %), tiefgefrorenem Obst (-13,1 %), Zitrusfrüchten (-9,3 %), Sonnenblumenöl und Rapsöl (-8,6 %) sowie Weizenmehl (-8,3 %).

Zuletzt verteuerten sich Lebensmittel insgesamt im Vergleich zum Vormonat mit 1,3 % nur noch geringfügig.

Mehr zu dem Thema

top + Bestens informiert zur EuroTier 2024

Über 60 % sparen + Gewinnchance auf einen VW Amarok sichern!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.