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BVE-Konjunkturreport

Lebensmittelhersteller beklagen Absatzminus - ifo-Index schwächelt weiter

Die Lebensmittelindustrie hat im Mai 3,9 % weniger Umsatz in Deutschland gemacht. Höhere Preise wirken sich entlang der Wertschöpfungskette aus und haben direkte Auswirkungen auf die Verkaufspreise.

Lesezeit: 5 Minuten

Die deutsche Ernährungsindustrie musste im Mai 2024 einen deutlichen preisbereinigten Rückgang beim Absatz um 3,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen. Im Inland sank der Absatz um 3,6 %, während das Minus des Absatzes im Auslandsgeschäft 2,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug.

In nominalen Zahlen ausgedrückt betrug der Umsatz der Lebensmittelhersteller insgesamt 19,4 Mrd. €. Bei den Herstellern sank damit das Vorjahresergebnis nominal um 2,9 %.

Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 12,6 Mrd. €, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahresergebnis von nominal 3,9 % bedeutet.

Das Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 6,8 Mrd. € und sank damit nominal um 1,0 %. Die Ausfuhrpreise stiegen dabei um plus 2,0 %, während die Erzeugerpreise im Inland um 0,3 % zum Vorjahresmonat zurückgingen. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg zum Vorjahresmonat deutlich mit 5,6 %.

Rohstoffmärkte

Sowohl die Agrarrohstoffkosten als auch die Energiekosten sind zwei der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Gestiegene Preise wirken sich entlang der Wertschöpfungskette aus und haben mit Zeitverzug direkte Auswirkungen auf die Verkaufspreise der Ernährungsindustrie.

Agrarrohstoffe

Die Preisentwicklung an den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Der FAO Food Price Index für Weltmarktpreise wichtiger Nahrungsmittel sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte sind daher bedeutende Indikatoren für die Preisentwicklungen.

Im Mai stiegen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zum Vormonat um 1,3 %. Verglichen mit dem Vorjahresmonat stiegen die Preise um 3,5 %, während diese im Vergleich zum „Vorkrisenniveau“ (Anfang 2020) noch immer ca. 36 % höher lagen. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung stiegen dabei im Mai verglichen mit dem Vormonat um 2,5 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen diese bei einem Plus von 9,6 %.

Besonders stark stiegen dabei die Preise für Speisekartoffeln mit 52,9 % sowie Obst mit plus 21,1 % zum Vorjahresmonat. Produkte tierischer Erzeugung verbuchten im Mai eine Preissteigerung von 0,6 % zum Vormonat und stehen zum Vorjahresmonat bei einem Minus von 0,4 %. Der Preis von Hähnchen lag mit plus 1,2 % über dem Preisniveau des Vorjahres, während das Preisniveau von Geflügel bei minus 4,8 % stand. Verglichen mit dem „Vorkrisenniveau“ (Anfang 2020) ist der Teilindex für pflanzliche Produkte mit einem Zuwachs von gut 48 % deutlich stärker gestiegen als der Teilindex für tierische Produkte (ca. plus 29 %).

Mit 120,8 Punkten sank der FAO Food Price Index im Juli zum Vormonat mit minus 0,2 % leicht und steht nun 3,1 % unter dem Niveau des Vorjahres, während der Wert im Juni um 0,2 % nachträglich nach oben revidiert wurde. Während der Teilindex Getreide mit minus 3,8 % sowie der Teilindex für Fleisch mit minus 0,1 % nachgaben, stieg der Teilindex für Öle um 2,4 %, der Teilindex für Fleisch um 1,2 % sowie der Teilindex für Zucker um 0,7 % zum Vormonat an.

Energierohstoffe

Laut Statistischem Bundesamt stiegen bei den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte im Juni die Preise für Erdgas (verflüssigt oder gasförmig) zum Vormonat um 5,7 Prozent, während die Preisindizes für Erdöl um 8,6 Prozent und der Preisindex für Braunkohle um 1,5 Prozent sanken. Trotz eines Rückgangs der Preise im Vergleich zum Zeitraum der „Energiekrise“ liegen die aktuellen Erzeugerpreise für Erdgas immer noch um knapp 170 Prozent über dem Stand von Anfang 2020. Der Erzeugerpreis für Erdöl ist knapp 38 Prozent höher als vor der Krise und der Preis für Braunkohle liegt etwa 46 Prozent über dem Niveau von Anfang 2020.

Ausblick: Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Die Sorgen vor einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation belasteten die Stimmung in der Ernährungsindustrie.

Die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex zeigten für den Juli eine Eintrübung der Stimmung. Der Saldo des Geschäftsklimas verzeichnete einen Rückgang von 3,1 Punkten und steht mit 95,1 Punkten weiter unter der neutralen Marke von 100.

Der Saldo der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich mit minus 4,5 Punkten und steht nun bei 97,7 Punkten. Der Saldo für die Geschäftserwartung (für die nächsten 6 Monate) sank ebenfalls und steht nun bei 92,4 Punkten: Die Anzahl der Hersteller mit negativen Geschäftserwartungen übersteigt dabei die der Hersteller mit positiven Erwartungen: 8,0 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 23,7 von einer Verschlechterung.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Verbraucherstimmung befindet sich seit längerem auf einem tieferen Niveau und konnte seine leichte Erholung der letzten Monate im Juli nicht fortsetzten: Im Vergleich zum Vormonat sank dieser um 0,6 Punkte und steht nun bei minus 21,8 Zählern. Für den August wird ein leichte Erholung auf einen Wert von minus 18,4 prognostiziert.

Zum Vormonat stiegen im Juni 2024 die allgemeinen Verbraucherpreise um 0,1 %, während die Lebensmittelpreise (Nahrung & alkoholfreie Getränke) um 0,3 % stiegen. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise um 1,9 % und die allgemeinen Verbraucherpreise um 2,2 %.

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