Anfang Dezember 2024 waren in Deutschland nur noch 5.533 Produkte mit dem Regionalfenster gekennzeichnet. Das ist ein Rückgang von 6,5 % gegenüber Vorjahr, teilt die Regionalfenster Service GmbH mit. Besonders bei den Fleisch- und Wurstwaren (Rind und Schwein) sowie Geflügelfleisch gab es demnach viele Abmeldungen, weil sich die Fleischbranche umstrukturiert.
Laut der Gesellschaft sei der Strukturwandel in der Lebensmittelwirtschaft eine wachsende Herausforderung für die Regionalvermarktung. Durch die Konzentration auf große, zentralisierte Betriebe stünden kleine und mittelständische Verarbeitungsunternehmen zunehmend unter Druck. Dies führe zu einem Rückgang lokaler Verarbeitungskapazitäten und gefährde nicht nur die Vielfalt und Qualität regionaler Produkte, sondern auch die Existenz regionaler Erzeugung und Verarbeitungsunternehmen.
Besonders die Fleischwirtschaft stehe in Deutschland vor einem tiefgreifenden Strukturwandel, der durch Faktoren wie sich ändernde Konsumgewohnheiten, Marktstrukturen und Produktionsmethoden beeinflusst werde. „Einige Unternehmen, die auch mit dem Regionalfenster gekennzeichnete Produkte im Sortiment hatten, schließen Produktionsstandorte beziehungsweise ziehen sich aus dem deutschen Markt sukzessive zurück. Deshalb sind unsere Zahlen insbesondere in der Produktgruppe Fleisch- und Wurstwaren im Vergleich zum Vorjahr um rund 29 % gesunken“, sagt Peter Klingmann, Geschäftsführer der Regionalfenster Service GmbH.
Lockerungen beim Siegel sollen Kunden halten
Um den sich ändernden Marktbedürfnissen Rechnung zu tragen, wurde das Regionalfenster-Konzept kürzlich angepasst: Es erlaubt nun wertgebende Zutaten anderer Herkunft, wenn diese aus klimatischen oder Verfügbarkeitsgründen nicht regional beschafft werden können. Verbraucher erhalten weiterhin Transparenz über Informationen zur Herkunft der Produkte, da dies im Regionalfenster deklariert wird. Hersteller, Erzeuger und Händler profitieren von einer flexibleren Regelung, die dennoch den Fokus auf regionale Wertschöpfung legt.
Im Sektor Gemüse und Obst sind nach wie vor die meisten Lebensmittel mit dem Regionalfenster gekennzeichnet. Beide Produktgruppen bleiben im Vergleich zum Vorjahr stabil. Mit einem Zuwachs von rund 5 % entwickeln sich die registrierten Kartoffeln positiv weiter, deren Bio-Anteil bei 13 % liegt.
Insbesondere bei Bio-Produkten ist weiteres Wachstumspotenzial zu sehen: Herkunft und Herstellung spielen hier für Verbraucher eine entscheide Rolle. Diese kann über das Regionalfenster kommuniziert werden.