Der Ferkelmarkt ist saisonbedingt freundlich, bleibt aber hinter den Erwartungen zurück. „Ich hatte bis Weihnachten eigentlich mit drei bis vier Euro mehr gerechnet“, sagt ein Marktkenner. Denn normalerweise zieht die Nachfrage bereits ab November spürbar an, weil die Mäster im Februar und März mit höheren Schlachterlösen rechnen. Bisher hat sich die Notierung allerdings kaum bewegt und steckt vorerst bei 60 Euro pro 25 kg Ferkel fest. Verschiedene Gründe bremsen den Ferkelmarkt derzeit etwas:
Vor Weihnachten fehlen Schlachtkapazitäten. Die Mäster können derzeit nicht wie gewünscht abliefern, sodass sich auch die Einstallung der neuen Ferkel teilweise verzögert.
Das Notierungsniveau ist historisch gesehen schon recht hoch, was das Erholungspotenzial begrenzt.
Aus Dänemark kommen deutlich mehr Ferkel zu uns, laut Statistik waren es bis einschließlich November bereits über 6,8 Mio. Ferkel. Im gesamten Jahr 2023 lag die Stückzahl nur bei knapp 6,4 Mio. Tieren.
Ferkel werden knapper
Trotz der leichten Bremsspuren auf dem Ferkelmarkt bleiben die Aussichten auch für Anfang 2025 freundlich. In Deutschland wird trotz guter Ferkelpreise weiterhin kaum investiert, da die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu unsicher sind. In den Niederlanden rechnen Experten aufgrund des staatlichen Aufkaufprogramms sogar mit einem Abbau der Sauenzahlen. Bis Ende 2025 soll die Sauenherde um weitere 120.000 Tiere schrumpfen.
Die freundliche Markteinschätzung teilt auch die dänische Branchen-Organisation Danske Svineproducenter. Die Analysten dort sehen die Nordwest-Ferkelnotierung im ersten Quartal bei 66 € je 25 kg Ferkel.