Nach einer enttäuschenden Wintergerstenernte zeichnet sich in Frankreich auch eine relativ niedrige Weizenproduktion ab. Die Weichweizenernte soll lediglich 29,65 Mio. t erreichen. Das wären 5,42 Mio. t oder 15,4% weniger als 2023. Davon geht die erste Schätzung zur Weizenernte 2024 des Statistischen Dienstes beim Pariser Landwirtschaftsministerium (Agreste) vom Dienstag (9.7.) aus. In den vergangenen 20 Jahren gab es laut Agreste nur zwei Ernten von Weichweizen, die nicht über der Marke von 30 Mio. Tonnen lagen, und zwar 2016 und 2020. Zu Buche schlägt dieses Jahr vor allem die Einschränkung des Anbaus um fast 11%. Hinzu kommen um schätzungsweise gut 5% schlechtere Erträge.
1 Mio. t weniger Gerste
Die Wintergerstenernte ist indes noch schlechter ausgefallen als im Juni geschätzt. Aktuell wird sie auf 8,02 Mio. t veranschlagt, während man zuvor von 8,6 Mio. t ausgegangen war. Im Vorjahr waren fast 9,7 Mio. t Wintergerste gedroschen worden. Jedoch wurde mit dieser Kultur im Herbst 9% weniger Fläche bestellt, während der Anbau von Sommergerste um 29% ausgedehnt wurde. Im Einklang damit zeichnet sich für die Sommergerste ein Produktionsanstieg um etwa 680.000 t auf 3,27 Mio. Tonnen ab. Insgesamt ergibt sich ein Aufkommen von 11,29 Mio. t Gerste; das wären 1 Mio. t weniger als 2023.
Nach unten gesetzt haben die Statistiker in Paris auch die Schätzung zur Rapsproduktion, und zwar von 4,2 Mio. Tonnen auf jetzt nur mehr 3,94 Mio. Tonnen. Im vergangenen Jahr hatten die französischen Landwirte insgesamt 4,27 Mio. Tonnen der schwarzen Ölfrucht geerntet. Der Anbau war gegenüber 2023 nur leicht zurückgenommen worden, allerdings soll das Ertragsmittel unter 30 dt/ha bleiben und das Vorjahresniveau um 7% unterschreiten.
Handel nicht überrascht
Die aktuellen Ernteschätzungen von Agreste überraschten den Handel nicht. Offensichtlich war die Erwartung einer schlechten französischen Weizenernte an der Pariser Warenterminbörse schon eingepreist.