Die Zuckerproduktion am Weltmarkt wird 2023/24 nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Davon geht die internationale Zuckerorganisation (ISO) aus und schätzt in ihrer August-2023-Ausgabe die Zuckererzeugung auf 174,8 Mio. t. Im Vorjahr lag die Produktion noch bei 177 Mio. t. Die Rückgänge treten vor allem im weltgrößten Anbaugebiet Brasilien mit -4,1 Mio. t und in Thailand mit -1,55 Mio. t auf. Indien (+1,3 Mio. t) und die EU (+0,66 Mio. t) können dies nur teilweise ausgleichen.
Für Deutschland geht das Agrarmeteorologische Institut (MARS) von einer Steigerung der Flächenerträge in diesem Jahr um 5 % zum Vorjahr auf 746 dt/ha aus. In Frankreich sollen die Hektarerträge um 3 % zulegen. Dagegen werden in Polen 2 % weniger und in den Niederlanden und Belgien sogar 7 bzw. 8 % geringere Erträge erwartet.
Die kleinere Produktion steht einem leicht steigenden Verbrauch von 176,95 Mio. t gegenüber. Für 2023/24 wird demnach mit einem Defizit von gut 2 Mio. t gerechnet. Im Vorjahr gab es hingegen noch einen leichten Überschuss von knapp 0,5 Mio. t.
Rekordpreise in der EU
Für die Zuckerpreise sind das bullische Nachrichten. Sie bewegen sich nun schon seit geraumer Zeit auf hohem Niveau. Die Börsenkurse in London erreichten zuletzt sogar die Marke von 650 €/t und auf dem Kassamarkt liegen die Durchschnittspreise für EU-Weißzucker oberhalb der 800 €/t Linie – regional sogar bis zu 890 €/t.