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Vorwurf Preistreiberei

Hohe Lebensmittelpreise: foodwatch fordert Beobachtungsstelle für LEH

Obwohl Rohstoffkosten teilweise gesunken sind, bleiben die Preise für Lebensmittel weiterhin hoch. Es ist schwer, die Preisentwicklung nachzuvollziehen, da es keine transparente Übersicht gibt.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Verbraucherorganisation foodwatch hat angesichts der anhaltend hohen Kosten für Lebensmittel eine Preisbeobachtungsstelle gefordert. Die nächste Bundesregierung müsse endlich Klarheit darüber schaffen, ob die vier großen Handelskonzerne in Deutschland ungerechtfertigte Gewinne zulasten der Verbraucher einfahren, so foodwatch.

Seit der Corona-Pandemie hätten Aldi, Rewe & Co. die Preise auch bei vielen ihrer als günstig beworbenen Eigenmarken kräftig angehoben - und seitdem in vielen Fällen nicht wieder gesenkt, trotz mittlerweile niedrigerer Rohstoff- und Energiekosten. Das zeigt auch der von foodwatch am Dienstag gestartete Preisradar. Demnach entwickeln sich die Preise für die Eigenmarken der großen Handelsketten häufig fast deckungsgleich.

"LEH betreibt Preistreiberei"

"Der Wettbewerb zwischen Aldi, Rewe & Co. funktioniert hinten und vorne nicht: Die Unternehmen betreiben Preistreiberei trotz sinkender Energie- und Rohstoffpreise - und passen ihre Preise gegenseitig fast zeitgleich an, was den Verdacht möglicher Preisabsprachen nährt. Die Leidtragenden dieses intransparenten Systems sind die Verbraucher:innen, die immer mehr Geld für Lebensmittel aufwenden müssen", kritisiert Laura Knauf von foodwatch.

"Die nächste Bundesregierung muss Schluss machen mit dem Preisgeheimnis der Handelsketten und einen fairen Wettbewerb fördern: Eine Preisbeobachtungsstelle sollte den großen Konzernen auf die Finger schauen und Preisentwicklungen leicht verständlich öffentlich machen", so Laura Knauf.

Offizielle Zahlen bestätigen Preisanstieg

In den letzten Jahren sind die Lebensmittelpreise in Deutschland stark gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen sie im November 2024 durchschnittlich 34 % über dem Niveau von November 2020. Dieser Anstieg fällt deutlich höher aus als der für Verbraucherpreise insgesamt mit 19 %.

Die Energie- und Rohstoffkosten sind für Lebensmittelindustrie und Handel inzwischen wieder gesunken. Nicht gesunken sind dagegen die Lebensmittelpreise: So kostete ein von foodwatch im Januar 2023 beispielhaft erstellter Warenkorb mit Grundnahrungsmitteln bei Aldi im Dezember 2024 immer noch 61,34 €. Damit ist er im Vergleich zu Januar 2023 um etwa 3 % gestiegen.

Die Europäische Zentralbank nimmt an, dass auch gestiegene Löhne in der Landwirtschaft, der Industrie und im Transportgewerbe zu höheren Produktionskosten geführt haben in den letzten Jahren. Vollständig erklären kann sie die anhaltend hohen Lebensmittelpreise damit jedoch nicht.

Preisrückgänge werden nicht übernommen

Auch die Monopolkommission hat die Preissteigerungen im Lebensmittelmarkt 2024 unter die Lupe genommen und kommt zu dem Ergebnis: Schon seit vielen Jahren erhöhe der Einzelhandel zwar die Preise, wenn seine Kosten stiegen. Sinken diese jedoch wieder, würden die Einsparungen nicht in der Breite an die Verbraucher:innen weitergegeben. Dies deute auf einen fehlenden Wettbewerbsdruck und oligopolistisches Verhalten hin.

Preisbeobachtungsstelle für fairen Wettbewerb

Politik und Behörden bräuchten laut foodwatch Klarheit darüber, wie die Lebensmittelpreise im Einzelhandel entstehen. Nur so ließen sich unfaire Handelspraktiken und Preistreiberei wirksam eindämmen. Eine Preisbeobachtungsstelle müsse alle für eine umfassende Analyse der Preisbildung im Lebensmittelsektor notwendigen Daten erheben, diese regelmäßig auswerten und Handlungsempfehlungen für die Politik ableiten.

Auch wenn ein Teil dieser Daten, wie zum Beispiel bestimmte Kostenstrukturen, vertraulich erhoben werden sollte, müsse die Preisbeobachtungsstelle auch regelmäßig allgemein zugängliche Auswertungen ihrer Analysen veröffentlichen, so foodwatch.

Zudem müssten Preisentwicklungen eines durchschnittlichen Warenkorbes für Verbraucher ebenso wie die Erzeugerpreise für die wichtigsten Produkte transparent und aktuell abgebildet werden. Einen entsprechenden Aufschlag habe foodwatch mit seinem Preisradar gemacht.

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