Der Markt für Jungbullen hat sich stabilisiert. Die Lebendnachfrage fiel zuletzt wieder etwas flotter aus als in den Vorwochen und die Überhänge, die sich kurz vor Ostern aufgebaut hatten, sind abgearbeitet.
Dennoch wollen die Schlachtunternehmen aktuell noch nicht viel von höheren Erzeugerpreisen für Jungbullen hören. Der Rindfleischabsatz – vor allem im Lebensmittelhandel – sei viel zu schwach. Insbesondere bei den Keulen habe man sogar schmerzhafte Preisabschläge verkraften müssen.
Was sind die Probleme?
- Rindfleisch ist bei deutschen Verbrauchern zwar weiterhin begehrt. Aktuell macht aber das Hochpreis-Image dem Verkauf zu schaffen. Private Haushalte haben laut aktueller Daten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in den ersten beiden Monaten des Jahres etwa 15 % weniger Rindfleisch gekauft.
- Auf dem Grill ist Rindfleisch mittlerweile zwar eine feste Größe. Anteilsmäßig haben Schweinefleisch und Geflügel aber weiterhin die Nase vorn. Und wenn, dann kommen derzeit meist günstigere Hackfleischpatties auf den Rost und nicht das teurere Rumpsteak. Das hilft der Jungbullennachfrage eben auch nicht.
Im weiteren Verlauf rechnen Marktteilnehmer dennoch mit mindestens stabilen Kursen für die Bullen.
Dafür spricht beispielsweise das eher rückläufige Angebot. Laut amtlicher Schlachtstatistik kamen im bisherigen Jahresverlauf 230.000 Bullen an den Haken. Das sind knapp 5.000 Tiere weniger als im Vorjahreszeitraum.