Eine aktuelle Analyse von Jan Peters, Peters Agrardaten GmbH:
Die Rapskurse ziehen deutlich an und setzen den Trend der vergangenen Woche fort. Die schwachen Ernteaussichten in Europa wirken stützend. Am Montag senkte der europäische Prognosedienst MARS seine Erwartungen für die Rapserträge in der EU von 3,16 t /ha auf 3,1 t /ha. Für Deutschland wurden die Werte nur geringfügig von 3,54 t /ha auf 3,53 t /ha zurückgenommen.
Die hohen Temperaturen in Kanada wirken sich auch negativ auf den dort angebauten Raps aus und führen zu Eindeckungen an der Börse.
Sojamarkt stützt Raps
Unterstützung erhält der Raps auch von der US-Sojabohne. Der Verzicht von Joe Biden auf die Kandidatur zum US-Präsidenten erhöht die Wahlchancen der Demokraten und sorgt für eine festere Tendenz. Bei einer möglichen Wahl von Donald Trump schließt der Markt einen Handelskonflikt mit China nicht aus. Das Potenzial für Verschiffungen von Bohnen nach China wäre dann wohl geringer, heißt es.
Ölmühlen suchen wieder Ware
Die Ernte in Deutschland und Europa verläuft aufgrund des Regens schleppend. Besonders betroffen ist der Süden Deutschlands. Geringe Qualitäts- und Ertragserwartungen kennzeichnen die bisherigen Ergebnisse. Die hiesigen Ölmühlen treten wieder stärker am Markt auf und berücksichtigen neben Angeboten aus der EU auch australische Ware. Das Angebot ist jedoch nicht sehr umfangreich. Abgeschlossene Kontrakte werden zunächst erfüllt.