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Bilanz 2023/24

Nordzucker verdoppelt Ergebnis - Neue Strategie kostet viel Geld

Hohe Gewinne sorgen für gute Stimmung bei der Nordzucker. Der Markt trübt sich aber ein und der Konzern steht vor großen Investitionen.

Lesezeit: 3 Minuten

Nordzucker hat das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem sehr guten operativen Ergebnis (EBIT) von 421 Mio. € abgeschlossen. Das entspricht einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr und sorgte bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag dieser Woche für zufriedene Gesichter beim Vorstand. „Das ist das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des Konzerns“, erklärte CEO Lars Gorissen.

Finanzvorstand Alexander Bott präsentierte die weiteren Finanzkennzahlen. Demnach stieg der Umsatz um fast 30 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro. Der Jahresüberschuss vor Fremdanteilen lag bei 326 Mio. € und ermöglicht eine Rekorddividende von 2 € je Aktie. Wesentlicher Treiber der positiven Entwicklung waren höhere Zuckerpreise, die Kostensteigerungen mehr als ausgleichen konnten.

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„Dunkle Wolken am Markt“

Nicht ganz so rosig sind die finanziellen Aussichten. COO Alexander Godow berichtete von Anzeichen sinkender Zuckerpreise. Gründe dafür seien unter anderem steigende Produktionskapazitäten in der EU und Importe aus der Ukraine. Zudem sei mit sinkenden Weltmarktpreisen für Zucker zu rechnen. Dennoch sei die Entwicklung des Weltmarktes für Zucker grundsätzlich positiv.

„Wir befinden uns bei den Zuckerpreisen in einem Abschwung“, stimmte Bott zu. Derzeit liege der Zuckerpreis in der EU mit 600 € je t immer noch auf hohem Niveau, aber um rund ein Drittel unter dem Vorjahresniveau. „Dennoch erwarte ich für das Wirtschaftsjahr 24/25 ein Konzernergebnis von über 200 Mio. €“.

 Hohe Investitionen geplant

Die hohen Überschüsse benötigt der Konzern auch für seine Strategie. In den nächsten fünf Jahren will Nordzucker über 300 Mio. € in das Nachhaltigkeitsprogramm GoGreen und weitere 100 Mio. € in eine Anlage für pflanzliche Proteine investieren. Ziel dieser Investitionen sei die Dekarbonisierung und die Erweiterung des Produktportfolios.

Godow widersprach dem Eindruck einiger Landwirte, Nordzucker investiere zu viel Geld in die Dekarbonisierung und in Nebenkriegsschauplätze und vernachlässige dabei das Kerngeschäft. „Wir können uns die Dekarbonisierung nur leisten, wenn unser Zuckergeschäft ordentlich läuft“, stellte Godow klar. Er räumte aber ein, dass es im Werk Clauen zu Saisonbeginn Ausfälle gegeben habe. Diese seien aber „normal“ und nicht immer vermeidbar.

Streit mit Anbauverbänden beigelegt

Angesprochen auf den Streit zwischen Nordzucker und den Anbauverbänden über den Rübenpreis für die Kampagne 2023/24, wiegelte Vorstandsvorsitzender Gorissen ab. Zum Hintergrund: In 30 Jahren Verhandlungen hatten sich Nordzucker und der Dachverband Norddeutscher Rübenanbauer stets einvernehmlich auf einen Rübenpreis geeinigt.

Im Frühjahr 2024 war das anders: Nordzucker teilte den Anbauern mit, dass sie nur 47 € pro Tonne Rüben als Grundpreis bei 16 % Zucker zahlen werden. Für die Anbauer war das nicht akzeptabel, damit wäre man deutlich unter dem Konkurrenzpreisen von Pfeifer & Langen geblieben, wie Experten berichten. Die Anbauer forderten die Nordzucker deshalb auf, an den Verhandlungstisch zurück zukehren.

Gorissen beschwichtigte, man habe laut Vertrag pünktlich zahlen müssen und keine Zeit für Nachverhandlungen gehabt. Im Nachhinein habe man sich aber geeinigt und entsprechend mehr gezahlt. Geändert wurde demnach die so genannte Rübenvermarktungsvergütung. Statt 3 €/t, wie ursprünglich von Nordzucker vorgesehen, zahlte das Unternehmen nun 6,51 €. „Der Streit ist beigelegt“, stellte Gorissen fest.

Ab 2026: Gelbe Erbse für Proteinproduktion

Das Erbsenprojekt nimmt konkrete Formen an. Nordzucker investiert in Groß Munzel bei Hannover 100 Mio. € in eine Anlage zur Herstellung von Eiweißkonzentraten. Rohstoff ist die gelbe Erbse. „Derzeit bereiten wir die Anbauverträge mit den Landwirten vor“, sagt Godow. Am Standort sollen demnach 60 Arbeitsplätze entstehen.

Mittelfristig soll die Produktion pflanzlicher Proteine für das Unternehmensergebnis „relevant“ sein. Konkrete Zahlen nannte Godow nicht. „Wir rechnen mittelfristig mit einem Umsatz- und Ergebnisbeitrag im niedrigen zweistelligen Prozentbereich“, sagte er. 

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