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Tönnies will alle Rindfleischaktivitäten von Vion übernehmen

Die Tönnies-Gruppe wird voraussichtlich sechs deutsche Standorte von Vion übernehmen. Damit wäre der Konzern mit einem Schlag auch beim Rindfleisch die klare Nummer 1 in Deutschland

Lesezeit: 3 Minuten

Das ist ein Paukenschlag. Auch wenn sich die Gerüchte in den letzten Tagen verdichtet haben, ist es eine Zäsur für die deutsche Schlachthoflandschaft. Die Vion Food Group hat mit der Tönnies-Gruppe eine Grundsatzvereinbarung zur Übernahme der Mehrheit an Vions Rindfleischaktivitäten in Deutschland unterzeichnet. Das gab Vion am Donnerstag offiziell bekannt.

Vion verkauft zügig

Der Verkauf der deutschen Vion-Standorte geht damit erstaunlich zügig über die Bühne. Bereits Ende August hatten sich Vion und die EG Südbayern über die Übernahme der Vion-Anteile an den Standorten Landshut und Vilshofen geeinigt. Die Tönnies-Gruppe übernimmt nun die Rindfleischaktivitäten in Buchloe, Crailsheim (inkl. Schwein) und Waldkraiburg. Die Übernahme umfasst auch den Zerlegebetrieb in Hilden, die Häuteverarbeitungsbetriebe von BestHides in Memmingen und Eching-Weixerau sowie den Großteil der deutschen Support-Aktivitäten von Vion.

Die geplante Transaktion ist das Ergebnis der im Januar 2024 angekündigten Überprüfung der deutschen Aktivitäten. Damit kehrt der niederländische Konzern dem deutschen Markt offenbar schon sehr bald fast vollständig den Rücken und konzentriert sich künftig auf die Benelux-Region.

Der Abschluss der geplanten Transaktion steht unter dem Vorbehalt üblicher Genehmigungen und Abschlussbedingungen, die kartellrechtliche Freigabe wird nicht vor 2025 erwartet.

Tönnies bei Rind Nr. 1

Sollten die Pläne so umgesetzt werden, wäre die Tönnies-Gruppe mit einem Schlag uneinholbar die Nummer 1 bei den deutschen Rinderschlachtungen. Laut Statistik hat Vion im Jahr 2022 noch rund 630.000 Rinder geschlachtet und war damit der größte Schlachtbetrieb in Deutschland. Tönnies kam zu diesem Zeitpunkt mit rund 360.000 Rinder „nur“ auf Rang 3. Westfleisch war 2022 mit gut 390.000 Tieren die Nummer 2. Sollte es gelingen, die Lieferanten auch nach der Übernahme zu halten, käme der Schlachtriese aus Rheda Wiedenbrück auf rund eine Million Rinder. 

Die Übernahme durch die Tönnies-Gruppe stellt nach Angaben von Vion sicher, dass die wichtigen Geschäftsbereiche unter Beibehaltung der bestehenden Lieferketten und Kundenbeziehungen erfolgreich weitergeführt und ausgebaut werden.

Vion bleibt ein bisschen

In Deutschland ist Vion derzeit noch an 12 Standorten vertreten. Nach den Verkäufen an die EG Südbayern und Tönnies verbleiben vier Standorte im Eigentum von Vion. Der bayerische Rinderschlachthof in Furth im Wald, die Schweinefleischverarbeitung in Twist und die beiden Convenience-Standorte in Holzwickede und Großostheim.

Die verbleibenden deutschen Unternehmen werden weiterhin voll von Vion unterstützt und alle bestehenden Geschäftsbeziehungen wie gewohnt fortgeführt. Der Vion-Konzern beabsichtigt nach eigenen Angaben nicht, sich vollständig aus Deutschland zurückzuziehen. Auch am süddeutschen Rinderschlachthof in Furth im Wald werde das Unternehmen dauerhaft beteiligt bleiben, heißt es.

Vion-CEO: „Tönnies war die beste Option“

An den Rinderaktivitäten der Vion waren auch andere Konzerne interessiert. Der CEO der Vion Ronald Lotgerink ist aber überzeugt mit der Tönnies-Gruppe den richtigen Abnehmer gefunden zu haben: „Wir haben uns verpflichtet, die besten Partner für erfolgreiche Standorte zu finden und gleichzeitig unsere Investitionen in die verbleibenden Geschäftsbereiche zu erhöhen. Die Transaktion ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir sind überzeugt, dass die Tönnies-Gruppe die notwendige Unterstützung und Fokussierung bieten wird, um weiterhin erfolgreich zu sein",.

Was sagt Tönnies zu dem Deal?

Auf Nachfrage von top agrar erklärt ein Tönnies-Sprecher: „Mit der geplanten Übernahme erweitern wir als Familienunternehmen unsere Beef-Kompetenzen in Süddeutschland. Insbesondere in Hinblick auf den Erhalt der deutschen Landwirtschaft mit seit Generationen geführten Familienbetrieben ist es wichtig, die in Süddeutschland vorhandene Verarbeitungsstruktur für Rinder zukunftsfähig aufzustellen und den Landwirtinnen und Landwirten eine zukunftsfähige Perspektive zu bieten.“

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