Obwohl reichlich Kartoffeln verfügbar sind und außerhalb von Verträgen sehr günstiger Rohstoff zur Verfügung steht, nutzen die meisten Kartoffelverarbeiter in den USA ihre Kapazität nicht voll aus. Vertragsverhandlung starten und schwierigen Vorzeichen.
Wie die Michigan Potato Industry Commission jüngst berichtete, haben im Columbia Basin, im Nordwesten der USA, die Verhandlungen zwischen Farmern und Herstellern von TK-Pommes über die Verträge für den Anbau von Kartoffeln im Jahr 2025 begonnen.
Zu viele Verträge
Die Verarbeiter hatten für die Kartoffelernte 2024 zu viele Verträge abgeschlossen. Darüber hinaus haben einige Erzeuger Kartoffeln außerhalb von Verträgen für die Tiefkühlproduzenten gepflanzt. Die Verarbeiter in ganz Nordamerika verfügen über mehr als genug Kartoffeln, um alle ihre Anlagen auszulasten. Das geschieht aber nicht. Ein Werk in Connell, Washington, ist derzeit geschlossen und zwei Werke in Oregon müssen wegen Abwasserproblemen längere Ausfallzeiten in Kauf nehmen. Mehrere andere Werke lasten ihre Kapazitäten nicht voll aus.
Wertlose Kartoffeln
Kartoffeln auf dem freien Markt haben in den USA derzeit wenig bis gar keinen Wert. Ein Teil des zusätzlichen Angebots wurde schon in die Viehfütterung umgeleitet. Erzeuger und Vermarkter sind besorgt, dass die zusätzlichen Kartoffeln auf den Speisekartoffelmarkt gelangen könnten. Berichten zufolge wurde bisher nur eine begrenzte Menge über die Frischmarktkanäle geschleust.
Die Vertragsverhandlungen haben vor Weihnachten im Columbia Basin begonnen. Aufgrund der derzeitigen Marktbedingungen haben die Erzeuger keine starke Verhandlungsposition. Es wird erwartet, dass die Vertragsmengen bei einigen Erzeugern um bis zu 10 % sinken werden. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass die Preise für die Ernte 2025 sogar erheblich sinken könnten.
Lager leeren sich planmäßig
Am 18.12.2024 veröffentlichte das USDA Daten zu Kartoffelproduktion, Vorräten und Verbräuchen. In den 13 entscheidenden Staaten mit Kartoffelanbau sank 2024 die Kartoffelproduktion von vorjährigen 19,96 Mio. t um gut 1,0 Mio. t auf 18,95 Mio. t.
In vorherigen Angaben wurde die Ernte auch kleiner als im Vorjahr angeben, aber noch etwas größer als nun. Die jüngste Bestandserfassung kam zu dem Ergebnis, dass am 1. Dezember von der Ernte noch 12,5 Mio. t in Lägern verweilten, 540.000 t weniger als im Vorjahr. Insofern war die Mengenräumung etwas flotter. Allerdings wurden mit 3,47 Mio. t rund 150.000 t weniger verarbeitet – Trockenprodukte ausgenommen.
Größere Vorräte in Kanada
In Kanada sind die Vorräte etwas höher als im Vorjahr. In den Provinzen Quebec und Ontario lagen am 1.12.2024 zusammen noch 2,66 Mio. t, 160.000 t mehr als vor Jahresfrist. Die kanadische Ernte wird vom Ministerium mit 5,8 Mio. t ausgewiesen, was geringfügig mehr als im Vorjahr aber deutlich mehr als vor 2023 ist. Im Jahr 2020 gab es 1,0 Mio. t weniger.