Wird Sojaschrot jetzt deutlich günstiger? Die Sojabohnennotierungen an der Börse in Chicago haben in den vergangenen Handelstagen deutlich nachgegeben. Am 30.07.2024 schloss der Fronttermin August 24 bei umgerechnet 343,17 €/t, ein Minus von 29,38 €/t auf Wochensicht. Auch die nahen Folgetermine tendierten durchweg schwächer und verloren rund 17 €/t.
Gutes Wetter, aber noch große Vorräte
Insbesondere die optimistischen Aussichten für die diesjährige US-Ernte und die zuletzt günstigen Niederschläge im Mittleren Westen der USA setzten die Kurse deutlich unter Druck. Zudem drückt die nachlassende chinesische Nachfrage nach US-Partien auf die Kurse in Chicago. Derzeit keimt kaum Nachfrage aus der Volksrepublik auf, während gleichzeitig die US-Farmer noch über hohe Lagerbestände aus der Ernte 23 verfügen. Diese müssten bald abgebaut werden, um Platz für die neuen Bohnen zu schaffen.
Zusätzlich wurden die Preise durch den festen US-Dollar und den Abwärtstrend der Rohölnotierungen nach unten gezogen. Für zaghaften Optimismus sorgten die wöchentlichen Exportinspektionen zum Ende der 30. Kalenderwoche. Insgesamt inspizierte das USDA 403.268 t gegenüber 338.255 t in der Vorwoche.
Deutschland derzeit zweitgrößter Abnehmer
Davon erhielt Deutschland nach Angaben der US-Behörde 124.363 t und rückte damit hinter Mexiko auf den zweiten Platz vor. Trotzdem erreichen die US-Exporte seit September 2023 mit bisher 42,8 Mio. t nicht das Vorjahresergebnis, als 50,5 Mio. t verladen wurden.
Das USDA stufte am späten Montag 67 % der US-Sojabohnenernte als in gutem bis ausgezeichnetem Zustand ein, ein Rückgang um einen Prozentpunkt gegenüber der Vorwoche, der jedoch den Erwartungen des Handels entspricht und immer noch der höchste Wert für diese Jahreszeit seit 2020 ist.