Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat in seiner neuen Schätzung die Weltgetreideernte 2024/25 gegenüber dem Vormonat um rund 6 Mio. t auf 2.302 Mio. t nach unten korrigiert. Der weltweite Verbrauch wird auf 2.310 Mio. t geschätzt. Dementsprechend werden die Lagerbestände gegenüber dem Vorjahr auf 592 Mio. t bzw. nur noch 25,6 % Endbestand zum Verbrauch reduziert. Dies ist der niedrigste Stand seit 2015/16 (siehe Übersicht).
Die Weltweizenernte wurde vom USDA gegenüber dem Vormonat um rund 2 Mio. t auf 798 Mio. t angehoben. Die höhere Schätzung resultiert aus etwas besseren Ernten in der Ukraine, Australien und Kasachstan, teilweise kompensiert durch niedrigere Ergebnisse in den USA und der EU-27. Der globale Verbrauch wird um rund 4 Mio. t auf 804 Mio. t angehoben. Entsprechend sinken die Endbestände auf 256 Mio. t.
Auch Maisbestände schrumpfen
Die Weltmaisernte wird gegenüber dem Vormonat um 5 Mio. t auf 1.220 Mio. t reduziert. Ausschlaggebend ist die geringere EU-Ernte mit 60,5 Mio. t (Vormonat 64 Mio. t). Für Russland wurde das Ergebnis leicht nach unten korrigiert, während die Maisernte in den USA höher eingeschätzt wird. Die Endbestände werden um -1,5 Mio. t auf 310 Mio. t nach unten korrigiert.
Die restliche Getreideernte steigt gegenüber dem Vorjahr um +3,6 % auf knapp 285 Mio. t, wird aber durch den gestiegenen Verbrauch wieder aufgezehrt.
Bilanz immer enger
Die neue Schätzung des USDA bestätigt den seit Jahren anhaltenden Trend einer weltweit knapper werdenden Versorgungslage - gemessen an den Jahresendbeständen im Verhältnis zum Verbrauch.
Preisrutsch bei Soja
Einen regelrechten Preisrutsch löste der neue Bericht bei Sojabohnen aus. Die Notierung an der CBoT fiel gestern für die Fälligkeiten September und November deutlich unter die Marke von 10 Dollar pro Scheffel. Dies ist der tiefste Stand seit Herbst 2020.
Das USDA korrigierte die US-Sojabohnenernte unerwartet deutlich auf 124,9 Mio. t nach oben. Dies entspricht einem Rekordniveau und einer Anhebung der Prognose um rund 4 Mio. t. Gründe für die Aufwärtsrevision sind eine größere als bisher angenommene Anbau- und Erntefläche sowie die Annahme eines höheren Flächenertrages. In der Folge dürften die US-Lagerbestände zum Ende des Erntejahres nochmals deutlich höher ausfallen.