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Das Vion-Erbe wird verteilt: Gut für die Bauern?

Tönnies und die EG Südbayern übernehmen die Schlachtungen der Vion in Deutschland. Das sichert den Weiterbetrieb - vorerst! Für die Bauern sind das gute und schlechte Nachrichten zugleich.

Lesezeit: 3 Minuten

Es ist eine Zäsur in der deutschen Schlachthoflandschaft: Vion, der größte Rinderschlachter und drittgrößte Schweineschlachter des Landes verlässt auch auf Druck der Banken fast flucht­artig den deutschen Markt. Die Folgen sind gravierend: Tönnies wird quasi über Nacht auch bei Rind zur Nummer 1 und eine Erzeugergemeinschaft (EG) zum zweitgrößten Schweinefleischvermarkter im Süden. Kann das gut gehen?

Schweinehalter: Fokus auf Regionalität hat eine Chance

Für Schweinehalter klingt die neue Rolle der EG Südbayern in Landshut und Vilshofen zunächst folgerichtig. Schließlich sitzen die Erzeuger als Ge­sellschafter seit Jahren mit am Tisch, sind ­finanziell stabil und kennen die ­regionalen Gegebenheiten gut. Ein Selbstläufer wird das aber nicht, denn der Süden hat zu viele Haken für zu wenig Schweine. Eine schlechte Auslastung könnte schnell zum Problem werden. Auf Wohlwollen von Tönnies, Müller und Co. sollte die EG nicht hoffen, denn die eigene Schlachthoframpe ist immer die attraktivste.

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Dennoch hat die bayerische EG mit ihrem Fokus auf Regionalität eine Chance. Gerade im zahlungskräftigen Süden mit seinen speziellen Bedürfnissen, kann die Marke „EG Südbayern“ ein echter Wettbewerbsvorteil sein.

Rinderhalter: Dominanz von Tönnies im Wettbewerb

Für Rinderhalter ist der Verkauf fast des gesamten Rindergeschäfts an Tönnies keine gute Nachricht. Bisher buhlten Vion, Müller und Tönnies um die süddeutschen Rinder und sorgten so für die bundesweit höchsten Erzeugerpreise. Nun kommt „Rheda-Wiedenbrück“ bei den süddeutschen Schlachtrindern auf einen Marktanteil von rund 60 % und dürfte bei den Preisen mehr mitreden.

Oder kommt es doch ganz anders? Nutzt Tönnies seine Dominanz gar, um Mengen und Kräfte auf land- und fleischwirtschaftlicher Seite zu bündeln und so ein echtes Gegengewicht zum übermächtigen LEH zu bilden? Skepsis ist angebracht, denn es wäre das erste Mal, dass sich rote und grüne Seite wirkungsvoll verbünden. Auch Vion war ­seinerzeit angetreten, um auf Augenhöhe mit dem LEH zu verhandeln.

Wie wirkt die Konzentration auf den LEH?

Aus Wettbewerbssicht wäre ein völlig neuer Player besser gewesen. Interessenten gab es durchaus. Doch der Zeitdruck beim Vion-Ausverkauf machte Tönnies wohl zum „Matchwinner“. Nun muss das Kartellamt für den Ausgleich sorgen. Die Wettbewerbshüter in Bonn und Brüssel können Tönnies zwingen, wenigstens ­einen zukunftsfähigen Rinderschlachtbetrieb im Süden zu verkaufen. Für die Bauern wäre das wohl besser.

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