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topplus Kommentar zur Lage bei Vion

Schlachtbranche: Das große Aufräumen beginnt

Deutsche Schlachter kämpfen mit Überkapazitäten und hohen Kosten. Das Ergebnis der Restrukturierung ist auch für die Bauern wegweisend, meinen die Redakteure Marcus Arden und Andreas Beckhove.

Lesezeit: 2 Minuten

Aderlass unter Schlachtern: Während deutsche Unternehmen 2020 noch satte 55 Mio. Schweine schlachteten, dürften es im laufenden Jahr nur noch rund 43 Mio. Tiere sein. Die Fleischbranche hat binnen drei Jahren fast ein Viertel ihres „Rohstoffs“ verloren! Bei Rind geht es langsamer, der Trend ist aber der gleiche!

Kein Wunder, dass die Branche jetzt tausende Schlachthaken abbaut. Die Vion investiert zig Millionen in die Restrukturierung und nimmt finanzielle Verluste im dreistelligen Millionenbereich in Kauf. Auch die Westfleisch schrumpft, ist mit ihrem Effizienzprogramm aber schon einen Schritt weiter. Der Branchenprimus Tönnies streicht mancherorts Schichten und schließt die Exportabteilung in Weißenfels. Auch Danish Crown fährt seit Mai 2023 in Essen/Oldenburg nur noch im Einschichtbetrieb. Ob und welche Mittelständler es noch trifft, bleibt abzuwarten.

Der Verdrängungswettbewerb läuft jedenfalls auf Hochtouren und der Ausgang ist offen: Bleiben die großen Schlachtkonzerne eigenständig am Markt? Oder kommt es zu Kooperationen oder gar Übernahmen? Schlucken die Großen die Kleinen oder kommen die Mittelständler sogar besser durchs Loch? Ausschließen kann man in der aktuellen Multikrise, in der die Fleischbranche steckt, nichts.

Der grüne Seite kann es jedenfalls nicht egal sein, wie die Fleischbranche aus dieser Krise herauskommt. Die Bauern brauchen gesunde Schlachtkonzerne, die untereinander um die Schlachttiere buhlen. Sonst gibt es am Ende nur Verlierer.

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