Der norwegische Düngemittelhersteller Yara hatte im vierten Quartal 2024 weiter mit schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen, so etwa hohen Gas- und Ammoniakkosten. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ohne Sondereffekte belief sich auf 500 Mio. €, womit der Vergleichswert um 10% unterschritten wurde.
Zurückzuführen ist dieses Minus dem Unternehmen zufolge auf niedrigere Margen bei der Stickstoffaufbereitung; diese seien aber zumindest teilweise durch Kosteneinsparungen und höhere Auslieferungsmengen ausgeglichen worden.
Düngerproduktion hochgefahren
Yara steigerte das Produktionsvolumen an Düngemitteln im vierten Quartal auf rund 5 Mio. t; die Vorjahresmenge wurde um 5% übertroffen. Erhöht wurde der Absatz vor allem in Europa, wo er um 22% auf 2,15 Mio. t zulegte. Dennoch fiel der Umsatz im vierten Quartal niedriger aus; er lag mit 3,29 Mrd. € um 5% unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.
Abgeschlossen wurde das Berichtsquartal mit einem Konzernfehlbetrag von 279 Mio. €; in der Vorjahresperiode war noch ein Konzernüberschuss von 237 Mio. € erzielt worden.
2024 mit 11 % Minus abgeschlossen
Das gesamte Geschäftsjahr 2024 beendete Yara mit einem Umsatzvolumen von 13,42 Mrd. €; dies war im Vorjahresvergleich ein Minus von 11%. Gesteigert werden konnte allerdings der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ohne Sondereffekte, und zwar auf 1,97 Mrd. €. Gegenüber dem Vorjahr entsprach das einem Plus von 20%. Mager fiel mit 14,4 Mio. € hingegen der Konzernüberschuss aus; im Geschäftsjahr 2023 waren es noch 52 Mio. €.
Kostensenkungs-Programm wird fortgesetzt
Yara hatte im Juli 2024 ein Programm zur Kostensenkung in Höhe von 144 Mio. € gestartet. Außerdem sollen in gleicher Höhe die Investitionen reduziert werden. Laut CEO Svein Tore Holsether wurden bereits „gute Fortschritte“ bei diesen Programmen erzielt. Für das Gesamtjahr 2024 sei bei den Fixkosten mit Einsparungen in Höhe von 87 Mio. € zu rechnen.
Hohe Energiekosten belasten weiter
Für die kommenden Jahre rechnet der Konzern für den globalen Düngemittelmarkt mit einem engeren Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Sorgen bereiten dem Management allerdings nach wie vor die hohen Energiekosten.
Auf der Grundlage der aktuellen Terminmärkte für Erdgas und unter der Annahme stabiler Bezugsmengen dürften die Gaskosten für das erste und zweite Quartal 2025 um schätzungsweise 82 Mio. € beziehungsweise 217 Mio. € höher ausfallen als in den Vorjahresquartalen, so eine aktuelle Schätzung.