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Pflanzenschutz

Biostimulanzien werden immer wichtiger

Wie Biostimulanzien die Abwehrkraft der Pflanzen stärken und helfen, Erträge in Zeiten eines zurückgegehenden Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel zu optimieren, erläuterte gestern Syngenta.

Lesezeit: 5 Minuten

"Für seine kommende Amtszeit will der neue EU-Agrarkommissar Christophe Hansen im Pflanzenschutz Alternativen wie Biostimulanzien verstärkt in den Fokus stellen", erklärte gestern Syngenta-Österreich-Chef Christian Stockmar in einer Pressekonferenz, warum Syngenta die Forschung auf diesem Gebiet deutlich ausgebaut hat und weiter ausbauen wird.

"Wir brauchen mehrere Werkzeuge"

Die Landwirte stehen laut Stockmar vor großen Herausforderungen: "Dazu zählen Umweltkapriolen, Dürreperioden, aber auch der Schädlingsdruck, speziell durch die warmen Witterungen, gerade im Insektizidbereich. Generell geht es um Schadorganismen, invasive Arten, wo es keine, natürlichen Feinde gibt. Und die Wirkstoffzahl geht eher zurück, also brauchen wir ganzheitlich gesehen mehrere Werkzeuge."

Syngenta sei im Bereich Biologicals weltweit die Nummer zwei. Speziell für diesen Bereich habe man das Forschungszentrum in Stein in der Schweiz aufgebaut. Dort arbeiten laut Stockmar aktuell 5000 Mitarbeiter rund um die Pflanze. "Wir investieren nach wie 1,4 Mrd. € jährlich in die Forschung", so Stockmar.

Einen Einblick in die Forschung gab Dr. Katrin Herrmann, Leiterin der biologischen Forschung im Bereich Pflanzen- und Bodengesundheit bei Syngenta in Stein. Unter dem Überbegriff Biologicals fasst Herrmann die drei Bereiche Biostimulanzien, biologischen Dünger und biologische Schädlingsbekämpfung zusammen. Hermann: "Alle drei Bereiche beschäftigen sich oftmals mit den gleichen Ausgangsmaterialien für die Forschung. Das können beispielsweise lebende Mikroorganismen sein."

Ergänzung für klassischen Pflanzenschutz

Biostimulanzien und andere biologische Produkte ergänzen laut der Expertin klassische Pflanzenschutz-Methoden und steigern die Nährstoff-Nutzungseffizienz von Kulturpflanzen. „Wir erforschen zum Beispiel spezielle Mikroorganismen, die Stickstoff aus der Luft fixieren und für die Pflanze verfügbar machen. Hierfür verwenden wir eine Vielzahl modernster Forschungsmethoden und profitieren von der schnellen Technologie-Entwicklung. Damit lässt sich der Düngemitteleinsatz effizienter gestalten und die Erträge bleiben stabil.“

Solche Ansätze, so Hermann, leisten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren landwirtschaftlichen Produktion, indem sie Pflanzen robuster machen und Ressourcen schonen. Speziell ging Herrmann auf das Produkt Nutribio N ein. Dieses besteht aus dem Bakteriestamm Azotobacter salinestris. Dieser Bakterienstamm habe die Fähigkeit, Luftstickstoff zu fixieren. Bis dieses Produkt die Marktreife erreicht hatte, waren viele Versuche notwendig, in denen die Effektivität des Bakterienstammes untersucht wurden. Denn erst wenn alles vielversprechend und erfolgreich sei, dann gehe es darum, die Herstellung in größerem Maßstab zu erreichen.

NutribioN sammelt Stickstoff aus der Luft

Welche Biostimulanzien Syngenta bereits am Markt anbietet, darüber sprach Thomas Assinger, Technischer Experte für Spezialkulturen. Dazu zählen neben NutribioN, Megafol, Quantis, MC Extra, MC Cream sowie Kuanavo. Diese Präparate zielen darauf ab, Pflanzen vor abiotischem Stress wie z.B. Hitze oder Trockenheit zu schützen, die Nährstoffnutzungseffizienz zu erhöhen, Ernteverluste zu minimieren sowie die Qualität des Ernteguts und der Erträge zu optimieren.

„So können Pflanzen Stress besser bewältigen und ihr volles Ertragspotenzial ausschöpfen – selbst unter schwierigen Bedingungen, wie sie künftig als Folge des Klimawandels zunehmend auftreten.“ Durch die Kombination aus klassischen Pflanzenschutzmitteln und biostimulierenden Produkten eröffnen sich für Landwirtinnen und Landwirte laut Assinger zusätzliche Möglichkeiten, ihre Kulturen gesund zu halten, Düngemittel einzusparen und Ertragseinbußen vorzubeugen.

Megafol und Quantis sind laut Assinger zwei Produkte, die abiotischen Stress in der Pflanze abbauen, sei es Kälte, Trockenheit, Hitze, Herbizid, Stress. Megafol sei hier sehr breit wirksam, so Assinger. Quantis sei eher ein Produkt, was speziell für Hitzestress, vor allem in der Kartoffel erprobt ist. "Diese beiden Produkte sowie Nutribio N sind jetzt auch schon in Europa in dieser neuen Mittelverordnung als Biostimulanz zertifiziert, das heißt für die Produkte wurden auch schon Ergebnisse eingereicht und diese Wirkung nachgewiesen", so Assinger.

Wichtiges Produkt für den Biolandbau

Anschließend ging Assinger näher auf Nutribio N ein. Das Produkt ist auch für den Biolandbau zugelassen, "speziell im biologischen Landbau ist der Stickstoff für das Produkt sehr interessant und eine wichtige neue Stickstoffquelle für unsere Biobetriebe", so Assinger. Das Mittel ist laut dem Experten in den wichtigsten Ackerkulturen sowie auch auf Grünland einsetzbar.

Wichtiger Vorteil von Nutribio N sei die Wirkungsweise. "Das Produkt wirkt entweder direkt auf der Pflanze am Blatt oder in der Wurzel." Da es Bakterien feucht und warm lieben, sei bei der Applikation auf eine hohe Luftfeuchtigkeit zu achten. Speziell bei Sommerapplikationen sollte die Wasseraufwandmenge etwas höher sein und lieber zeitig in der Früh oder spät am Abend appliziert werden. Die Aufwandmenge betrage 50 g/ha und das Mittel ist kombinierbar mit anderen Pflanzenschutzmitteln. Die Kosten liegen laut Assinger aktuell bei 35 €/ha netto. Wichtig auch: "Der Stickstoff aus Nutribio N wird nicht angerechnet. Also es ist bilanzfrei. Das heißt, man könnte mit Harnstoff oder NAC, was auch immer, seine mögliche N-Menge ausnützen und dann zusätzlich noch mit Nutribio N Stickstoff liefern", meinte Assinger. Mit Nutribio N ist laut Assinger eine Lieferung von bis zu 40 kg Stickstoff möglich. Wenn der Boden ein sehr gutes Nährstoffpotenzial habe, dann werde das Bakterium weniger liefern.

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