In den letzten Jahren steigen immer mehr Betriebe in den Anbau von Sommerdurum, auch Hartweizen genannt, ein. Gründe für den Anstieg:
Steigende Nachfrage nach Durumweizen für die Teigwarenproduktion,
gute Vermarktungsmöglichkeiten und attraktive Preise für die Landwirte,
klimatische Eignung in bestimmten Regionen Österreichs.
Der Anbau konzentriert sich vor allem auf die östlichen Bundesländer wie Niederösterreich und das Burgenland. Diese Regionen bieten günstige Bedingungen für den Durumanbau mit ausreichend Sonneneinstrahlung und geeigneten Böden.
Das ist beim Anbau zu beachten
Sommerdurum wird in einer Basissaatstärke von 400 keimfähigen Körnern/m2 angebaut. Je nach Tausendkorngewicht entspricht das in der Regel einer Aussaatmenge von 180 bis 220 kg/ha. Beim Anbau ist insbesondere auf die gleichmäßige Ablagetiefe von ca. 2-3 cm zu achten, wobei darunter der Boden gut rückverfestigt sein muss, um den Kapillarschluss zu gewährleisten. Grundsätzlich gilt: Der Anbau kann so früh wie möglich durchgeführt werden. Jedoch ist hier besonders auf einen gut abgetrockneten Boden zu achten. Ist aufgrund von Witterung oder Bodenverhältnissen kein früher Anbau durchführbar, kann dieser bis ca. Anfang April mit einer etwas höheren Saatstärke (400-450 keimf. Körner/m2) nachgeholt werden.
Die drei Favoriten der Probstdorfer Saatzucht
Die mit Abstand meistgebaute Durumsorte Floradur steht seit 20 Jahren für Konstanz auf höchstem Niveau in der Durumproduktion, schreibt der Züchter. Die Sorte überzeuge durch eine optimale Kombination aus Ertragspotenzial, Blattgesundheit, Trockenheitstoleranz und bester Durumqualität. Gerade bei den relevanten Qualitätsmerkmalen Glasigkeit, Amylogramm und Fallzahlstabilität sei sie eine verlässliche Größe. Bei feuchter Erntewitterung erreichen Floradur und daneben auch Videodur noch am ehesten die geforderte Qualitätsnorm. Floradur schaffe auch auf schwächeren Durumstandorten ohne Beregnungsmöglichkeit zufriedenstellende Ertragsleistungen und ist laut Probstdorfer Saatzucht die 1. Wahl für die Bio-Durumproduktion.
Die 2019 registrierte Sorte Collidur ist agronomisch perfekt adaptiert an die in den letzten Jahren zunehmend erschwerten Bedingungen für Sommerungen im Trockengebiet und hinsichtlich Stress und Trockentoleranz der Hauptsorte Floradur sehr ähnlich, erklärt der Züchter weiter. Äußerst positiv sei bei dieser Sorte die exzellente Standfestigkeit und die verbesserten Toleranzen gegenüber Mehltau, Braunrost und bakteriellen Blattflecken zu beurteilen. Qualitativ sei die Sorte nicht ganz auf dem Topniveau von Floradur und Videodur, aber auf jeden Fall im guten Mittelfeld der in Österreich gelisteten Sommerdurumsorten. Saatgut von dieser Sorte stehe für den kommenden Frühjahrsanbau letztmalig zur Verfügung.
Die Neuzüchtung Videodur ist die ertragliche Weiterentwicklung des hochqualitativen Standards Tamadur, so Probstdorfer. Neben überdurchschnittlichen Erträgen könne Videodur ähnlich wie die Hauptsorten Floradur und Collidur sehr gut mit Trockenstress umgehen und ist bei Braunrost mit APS 2 die derzeit gesündeste Sorte im gesamten Sortiment. Qualitativ passe bei dieser Sorte alles. Dies zeige sich in absolut hohen und stabilen Werte bei den Merkmalen Hektolitergewicht, Proteingehalt, Amylogramm-Verkleisterung, Glasigkeit und Gelbpigmentgehalt. Qualitätssaatgut steht laut Züchter für den kommenden Frühjahrsanbau wieder in ausreichenden Mengen zur Verfügung.
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