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topplus Wintergerste-Sorten

Wintergerste: Die passende Sorte für Ihren Standort

Die Saison 2023/24 lieferte wieder den Beweis dafür, dass die Auswahl einer standortangepassten Sorte einen wichtigen Beitrag zur Absicherung des Ertrags liefern kann.

Lesezeit: 5 Minuten

Unsere Autorin, Marlene Gepp, Abteilung für nachhaltigen Ackerbau, AGES in Wien erläutert,worauf Sie bei der Sortenwahl achten sollten.

Schnell gelesen

Der Winterbraugerste-Anbau nimmt weiter zu. Als Hauptsorten für heuer ­gelten KWS Donau, Monroe und Sonja.

Bei den zweizeiligen Sorten erzielt ­Arthene im Feuchtgebiet die höchsten ­Erträge, im Trockengebiet LG Campus.

Bei den mehrzeiligen Sorten liegt im Feuchtgebiet RGT Mela ertraglich vorn, im Trockengebiet Julia.

Zu den gegen BYBV-resistenten Sorten zählen die zweizeilige Milena sowie die mehrzeiligen Fascination, LG Zebra und Paradies.

Der Anbau von Winter- statt Sommerbraugerste nimmt weiter zu. Als Hauptsorten für die heurige Aussaat gelten KWS Donau, Monroe und Sonja. KWS Donau ist kurzwüchsig und bildet Körner mit sehr hohem Vollgerstenanteil aus. Bei der Bestandesführung muss auf die starke Lagerneigung geachtet werden.

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Monroe vereint einen niedrigen Rohfasergehalt mit einem mittelhohen Rohproteingehalt. Der Vollgerstenanteil ist hoch, Mehltau und Netzflecken können stärker schädigen. Sonja reift mittel und kombiniert einen mittleren Rohproteingehalt mit einem niedrigen Rohfasergehalt. Trotz ihres kurzen Wuchses neigt sie zu mittelstarker Lagerung sowie zum Ähren- und Halmknicken. Für die meisten Krankheiten hat sie mittel ausgeprägte Anfälligkeiten.

Die 2022 zugelassene Livada wird 2025 in Großbrauversuchen auf ihre Braueignung geprüft. Piroska neigt zur Lagerung und zum Halmknicken, Ährenknicken ist dagegen kaum ein Problem. Sie reift mittelfrüh und erzielt einen hohen bis sehr hohen Vollgerstenanteil. KWS Amaris kombiniert eine frühe Reife mit einer ausgeglichenen Blattgesundheit und der Ausbildung von großen Körnern mit ansprechendem Vollgerstenanteil. Sie ist anfällig für Lagerung. Der Anbau von Piroska und KWS Amaris wird in Zukunft nicht mehr forciert.

Zweizeilige Futtergersten

LG Campus reift spät bis sehr spät. Bis auf Mehltau und die Ramularia-Sprenkelkrankheit können die meisten Krankheiten gut abgewehrt werden. Bei leicht unterdurchschnittlichem Rohprotein- und Rohfasergehalt kann sie besonders im Trockengebiet hohe bis sehr hohe Erträge realisieren.

LG Calvin produziert Erntegut mit hohem Marktwarenanteil bei mittlerem Rohproteingehalt und verfügt über eine gute Strohstabilität. Die Blattgesundheit ist ausgewogen, Rhynchosporium-Blattflecken schädigen kaum. Arthene reift etwas später und erreicht höchste Marktwaren- und Vollgerstenanteile bei überdurchschnittlichem Hektolitergewicht. Sie hat in allen Anbaugebieten hohes Ertragspotenzial. Beim Anbau in Staulagen muss eine Mehltaubehandlung eingeplant werden. SU Laubella verfügt über eine mittlere bis hohe N-Effizienz, das Hektolitergewicht ist mittel. Für die Ramularia-Sprenkelkrankheit ist sie im Vergleich zu anderen Wintergersten weniger anfällig.

Bordeaux bildet Körner mit ansprechender Sortierung aus, die über einen niedrigen Rohfaser- und Rohproteingehalt verfügen. Netzflecken und Rhynchosporium-Blattflecken können meist gut abgewehrt werden. Die spät reifende Bianca besticht durch geringe Krankheitsanfälligkeit. Der Kornertrag ist mittel bis hoch bei hohem Marktwarenanteil und mittlerem Rohproteingehalt. Sandra überzeugt mit ihrer sehr guten Kornsortierung. Der Rohfasergehalt ist gering, der Proteingehalt mittel und der Futterwert hoch. Auf Zwergrost und die Ramularia-Sprenkelkrankheit sollte frühzeitig kontrolliert werden. Die strohstabile Lentia kann den angebotenen Stickstoff überdurchschnittlich gut verwerten. Der Marktwarenanteil ist hoch bis sehr hoch, der Rohproteingehalt mittel bis hoch.

Mehrzeilige Wintergersten

Julia ist blattgesund und vor allem im Trockengebiet sehr ertragsstark. Sie bildet Körner mit hohem Marktwarenanteil und niedrigem bis mittleren Rohproteingehalt. KWS Tolanis passt etwas besser in Anbaulagen mit mehr Niederschlag und kann dort sehr hohe Erträge erreichen. Sie ist relativ standfest. Die Sortierung ist sehr gut, der Rohproteingehalt allerdings niedrig.

RGT Mela bildet ebenso Körner mit sehr hohem Marktwaren- und Vollgerstenanteil aus, der Rohproteingehalt ist etwas höher als bei KWS Tolanis. Die Ramularia-Sprenkelkrankheit wehrt sie im Gegensatz zu anderen Sorten besser ab. Cremona wird von Mehltau kaum infiziert und hat das Potential für hohe bis sehr hohe Erträge. Die Kornausbildung ist jedoch unterdurchschnittlich. Die früh reifende LG Zebra konnte heuer mit ihrer Resistenz gegen BYDV punkten. Ihr Stroh bleibt auch bei verspäteter Ernte weitestgehend stabil, die Anfälligkeit für die meisten Krankheiten ist gering bis mittel.

Frederica kann im Feuchtgebiet sehr hohe, im Trockengebiet hohe Erträge produzieren. Die Kornsortierung ist sehr gut, der Rohfasergehalt mittelhoch und der Rohproteingehalt niedrig. Fascination ist resistent gegenüber BYDV und überzeugt auch mit einer guten bis mittleren Abwehrkraft gegenüber Blattkrankheiten. Die Halme sind stabil, die Reife früh bis mittel. Journey kann in allen Anbaugebieten hohe Erträge bei hohem bis sehr hohen Marktwarenanteil realisieren. Bis auf Mehltau werden Infektionen besser abgewehrt.

SU Jule bildet Körner mit hohem Marktwarenanteil, der Rohfasergehalt ist mittel ausgeprägt. Beim Anbau in Mehltaulagen sollte eine Fungizidbehandlung eingeplant werden. Carioca erreicht im Trockengebiet mittelhohe, im Feuchtgebiet hohe Erträge. Der Proteingehalt ist niedrig bis mittel ausgeprägt. Adalina beginnt sehr früh mit dem Ährenschieben und reift mittelfrüh ab. Strohstabilität und die Kornausbildung sind positiv ausgeprägt.

Zu den Neuzulassungen: Die mehrzeilige Hydra ist trotz ihres langen Wuchses standfest und reift etwas später. Netzflecken und Zwergrost können stärker schädigen. Auch die Bestände von KWS Antonis sollten rechtzeitig auf Zwergrostbefall kontrolliert werden, die Anfälligkeit für die Ramularia-Sprenkelkrankheit ist geringer. Im Feuchtgebiet kann sie höchste Erträge realisieren. Ähnlich hohe Erträge kann auch Thimea liefern. Gleichzeitig verfügt sie über eine hohe Stickstoff-Effizienz, die als Korn-Proteinertrag gemessen wird. Der Rohfasergehalt ist mittel, der Rohproteingehalt niedrig bis mittel. Von Thimea steht Saatgut zum Herbstanbau 2024 zur Verfügung.

Die zweizeilige Edmore überzeugt mit hoher Strohstabilität und einer sehr guten Kornausbildung. Sie reift spät und. Für Netzflecken ist sie gering bis mittel anfällig, andere Krankheiten können stärker schädigen.

Resistenz gegen BYDV

Das Barley yellow dwarf virus (BYDV) wird von Blattläusen übertragen und kann besonders in Jahren mit warmer Herbstwitterung problematisch werden. Infizierte Pflanzen vergilben, das Wachstum ist eingeschränkt und die Ährenbildung kann ganz ausbleiben.

Neben der Wahl eines späteren Saatzeitpunkts und einer Insektizidbehandlung ist die Sortenwahl bei der Bekämpfung entscheidend. Durch den Anbau von Gersten, die genetisch resistent gegen das Gelbverzwergungsvirus sind, können Erträge abgesichert werden. Dazu zählen die zweizeilige Milena sowie die mehrzeiligen Fascination, LG Zebra und Paradies.          

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