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topplus Reportage Prentlhof

"Die Hofübergabe war ein längerer Prozess“

Der Prentlhof wird von Markus Sandbichler in 6. Generation geführt, die Übergabe war nicht einfach, doch die Familie konnte sich einigen, der Betrieb geht weiter.

Lesezeit: 3 Minuten

Den Prentlhof gibt es in 6. Generation. Er befindet sich am südlichen Stadtrand von Wien. Markus Sandbichler und seine Frau Katharina führen den Hof. Neben 85 ha Ackerbau, haben die beiden 700 Biohühner in Mobilställen und einen Hofladen. Außerdem bieten sie pädagogisches Reiten und Schule am Bauernhof an. „Ich habe 2007 den Hof von meiner Mutter gepachtet und auf Bio umgestellt“, sagt Sandbichler. Er habe schon viele Freiheiten für neue Ideen gehabt und konnte einige Dinge umsetzen, doch die Besitzverhältnisse blieben unklar.

Denn bis zur Übergabe sollte es noch mehr als 14 Jahre dauern. „Ich habe einen Bruder, der 13 Jahre älter ist. Es war ein längerer Prozess, bis wir uns geeinigt haben und auch mit der Übergeber-Generation“, schildert Sandbichler. Als die Übergabe angesprochen wurde, wollte er klare Verhältnisse schaffen. „Denn wenn so viel unklar ist, kann man auch keine größeren Investitionen machen“, weiß Sandbichler.

„Die Entscheidung zu verschieben, macht es nicht besser.“
Thomas Sandbichler

Zweieinhalb Jahre bis zur Übergabe

Während der Coronazeit hat er die Übergabe in seiner Familie zum Thema gemacht. „Zweieinhalb Jahre haben wir bis zur endgültigen Übergabe gebraucht. Davor haben wir Rechtsberatung von der Landwirtschaftskammer in Anspruch genommen und auch ein Anwalt hat uns begleitet. Wir hatten ein Vergleichsgespräch, das uns wirklich weitergeholfen hat und konnten uns schließlich einigen“, erklärt der Landwirt.

Das sensible Thema Hofübergabe sollte in der Kernfamilie besprochen werden, meint Sandbichler: „Die Partner sollte man nach meiner Erfahrung nicht einbinden, es geht um die Kernfamilie der Eltern und Kinder, die sich das ausmachen müssen.“ Er ist jedenfalls froh, dass die Familie nicht im Streit auseinandergegangen ist.

Die gesetzliche Regelung sieht vor, dass Betriebe bei der Auszahlung der Geschwister bestehen bleiben können müssen. Die weichenden Erben können die Summen oft als unfair ansehen, „es ist aber gut, wenn man die Sache klar ausspricht, darüber schweigen und die Entscheidung verschieben, macht es nicht besser“, sagt Sandbichler. Der Verkehrswert des Hofs am Rande von Wien mit Hofstelle, Wirtschaftsgebäude und 50 ha Eigengrund, wäre um ein Vielfaches höher und aus dem laufenden Betrieb nicht zu stemmen.

Kein leichter Schritt

Für die übergebende Generation ist der Schritt, das Lebenswerk weiter zu geben, nicht immer leicht. „Der alte Spruch ,Übergeben, heißt nimmer leben‘ ist noch weit verbreitet, aber Betriebe müssen sich weiterentwickeln“, sagt Sandbichler. Der Prentlhof hatte vor 30 Jahren noch Zuchtsauen in Kastenständen, heute hat die Familie einen modernen Seminarraum im ehemaligen Saustall, einen Hofladen und auch zwei Rinder, mit denen sie in Zukunft züchten wollen. „Wenn ein Betrieb weitergehen soll, muss man Entwicklung und neue Ideen zulassen“, sagt der Biobauer.

Sein Ziel ist es, auch seinen Kindern etwas übergeben zu können. „Ich will nicht nur materielle Werte weitergeben, sondern einen Betrieb, der attraktiv ist und weitergeführt werden kann“, sagt Sandbichler: „Doch es wird nur ein Angebot sein, die Kinder müssen sich das gut überlegen.“ Dann würde jedenfalls die 7. Generation den Prentlhof bewirtschaften.

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