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Bio Austria: Biobäuerinnen und Biobauern brauchen mehr Unterstützung

Die Biolandwirtschaft steckt in der Krise, laut dem Verband braucht es mehr politischen Rückhalt und ein Maßnahmenpaket für die Biobauern im Land.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Viertel aller Höfe in Österreich wirtschaftet bereits biologisch. Trotzdem ist die Biobranche seit einigen Jahren in der Krise. Mehr als 1.200 Betriebe kehrten ihr in den vergangenen zwei Jahren den Rücken. Nun fordert der größte Bioverband Österreichs Bio Austria politische Unterstützung für die Biobetriebe. "Denn sie leisten einen essenziellen Beitrag zum Klima-, Umwelt- und Tierschutz. Es ist höchste Zeit, dass sie auch die politische Unterstützung bekommen, die sie dringend benötigen,“ erklärt Obfrau Barbara Riegler: „Es muss endlich sichergestellt werden, dass biologische Landwirtschaft attraktiver wird. Biologisches Wirtschaften sollte nicht nur der einfachere Weg sein, sondern auch wirtschaftlich rentabler.“

Die Situation der biologischen Landwirtschaft in Österreich ist angespannt: Immer mehr Biobtriebe kämpfen um ihre Existenz. Bereits das zweite Jahr in Folge haben mehrere hundert Biobetriebe aufgegeben. Bio Austria, die Interessenvertretung der biologischen Landwirtschaft, warnt eindringlich vor den Folgen dieser Entwicklung und fordert von der zukünftigen Bundesregierung wirksame Maßnahmen.

5 zentrale Forderungen

Im Rahmen des Bio Austria-Parteienchecks hat sich gezeigt, dass es parteiübergreifend einen großen Konsens über die Bedeutung der Biolandwirtschaft und notwendige Maßnahmen zu deren Stärkung gibt:

1. Zukunftsstrategie Biolandwirtschaft der Bundesregierung

Bio Austria fordert von der Bundesregierung eine klare und ambitionierte Strategie, um die biologische Landwirtschaft langfristig zu stärken. Mit einem Ressort übergreifenden Maßnahmenbündel soll der Bio-Absatz gesteigert und die notwendigen Voraussetzungen für eine entsprechende Ausweitung der Bioproduktion geschaffen werden. Dies erfordert das Bündeln aller Kräfte und eine Mitsprache durch die Biobranche auf Augenhöhe.

2. Anreize durch Abgeltung öffentlicher Leistungen in der GAP

Die Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Österreich muss Bio-Betriebe für ihre gesellschaftlichen Leistungen, wie Klimaschutz, Artenvielfalt und Tierwohl, besser honorieren. Durch die herrschenden Produktpreise können die erbrachten Gemeinwohlleistungen nur teilweise gedeckt werden. Für Bäuerinnen und Bauern muss die Entscheidung für die biologische Wirtschaftsweise ökonomisch vorteilhaft sein und mit Vereinfachungen einhergehen.

3. Steigerung des Bioabsatzes in der öffentlichen Verpflegung

In Kantinen, Schulen und öffentlichen Einrichtungen soll der Anteil von Bio-Produkten deutlich gesteigert werden. BIO AUSTRIA fordert verbindliche Vorgaben für die Bundesbeschaffung, um den Absatz von bio-regionalen Lebensmitteln zu erhöhen und die regionale Wertschöpfung zu stärken.

4. Absicherung der Gentechnikfreiheit

Zur Absicherung der Gentechnik-freien Produktion muss das Recht auf Wahlfreiheit für Bäuerinnen und Bauern sowie für Konsument:innen auch für Neue Gentechnik abgesichert werden. BIO AUSTRIA fordert strikte Vorgaben insbesondere zur Rückverfolgbarkeit, Kennzeichnung, und Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der gentechnik-freien Landwirtschaft vor Verunreinigung.

5. Tierwohlkennzeichnung mit Bio-Stufe

Die biologische Landwirtschaft erfüllt die höchsten Anforderungen an das Tierwohl. Für mehr Fairness und Transparenz am Markt, muss sich dies in einer mehrstufigen Tierhaltungs-Kennzeichnung darin widerspiegeln, dass Bio als eigene und höchstwertige Stufe verankert wird.

„Es gibt keine Ausreden mehr. Der Konsens über die Bedeutung der Biolandwirtschaft ist da. Die zukünftige Bundesregierung am Zug, diese Punkte in einem ambitionierten Maßnahmenkatalog umzusetzen“, fordert Riegler: „Die Zukunft der Biolandwirtschaft entscheidet sich jetzt. Wir fordern, dass die zukünftige Bundesregierung den Rahmen so gestaltet, dass biologisches Wirtschaften nicht nur die nachhaltigste, sondern auch die wirtschaftlich sinnvollste Entscheidung für unsere Betriebe ist.“

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