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topplus Reportage

Sorge vor ASP: Hygiene steht für Schweinehalter an oberster Stelle

Zwei Betriebe im Burgenland in der Nähe zur ungarischen Grenze setzen auf wilddichte Zäune und rigorose Maßnahmen, um keine Krankheitserreger in ihren Stall zu bekommen – mit Erfolg.

Lesezeit: 3 Minuten

Gut 2,5 km vom Ort entfernt liegt der Aussiedlerstall von Gerhard Szabo in Unterwart im Südburgenland. 2011 hat er den Maststall errichtet. „Durch die Lage hier draußen, habe ich von Anfang an einen wildschweinsicheren Zaun geplant“, sagt Szabo. Mit Betonpfeilern ist der wilddichte Zaun befestigt. Probleme mit einem Eindringen von Wild hatte er bisher nicht.

Derzeit mästet er 500 Sauen in dem Stall. Einen Teil vermarktet der Landwirt selbst, der Rest wird verkauft. In punkto Hygiene achtet er penibel da­rauf, dass es zu keiner Kontamination kommt. Dies beginnt schon bei der Anlieferung von Ferkeln. Für Lkw gibt es eine Verladerampe und dort darf auch der Fahrer nicht weitergehen. „Ich betrete diesen Bereich gar nicht, um nichts einzuschleppen“, sagt Szabo.

Betriebsfremde Personen haben grundsätzlich keinen Zutritt zum Stallgelände und auch der Tierarzt wird nur reingelassen, wenn er sonst an diesem Tag noch keinen Stall besucht hat. „Wir schauen extrem auf die Hygiene, wir wechseln immer Schuhe und Kleidung beim Betreten“, sagt Szabo. Selbst wenn er seine Ferkel holt oder die Schweine zum nahegelegenen Schlachthof bringt, greift er auf unterschiedliche Hänger zurück, damit es keine Kontamination geben kann. Bezahlt mache sich diese Akribie, da er vitale und gesunde Schweine hat. „Wir haben kaum Krankheiten“, sagt Szabo.

Das Futter kommt zum großen Teil vom eigenen Betrieb und auch das Strohlager ist im umzäunten Bereich des Stalls. „So können wir auch hier jeglichen Kontakt mit Wild ausschließen“, sagt der Landwirt.  Für die Situation eines ASP-Ausbruchs sieht er seinen Betrieb gut gewappnet.

Biosicherheit ist wichtig

Der Betrieb von Josef und Sandra Lehrner befindet sich in Marz im Nordburgenland. „Wir haben schon beim Bau unseres Stalls einen doppelten wildschweinsicheren Zaun gemacht“, sagt Lehrner. Denn das Betriebsgelände grenzt fast direkt an Ungarn. Der geschlossene Betrieb hat 1.200 Mastplätze und bis zu 170 Zuchten. Produziert wird nach den Vorgaben von Tierwohl 100 mit einem PigPort3 Stall, der auch einen Außenklimabereich bietet. Deshalb ist die Abschottung zu Wildtieren besonders wichtig.

„Unser Betriebsgelände ist in sich eine eigene Welt und wir lassen auch keine betriebsfremden Personen hier her“, sagt Lehrner. Jeder der hineinkommt muss durch die Hygieneschleuse. „Wir haben vertraglich abgesichert, dass unsere Chauffeure, die die Schweine abholen nur mit sauberen Fahrzeugen kommen, die an diesem Tag noch keine anderen Schweine transportiert haben“, sagt Lehrner. Für die Tierkörperverwertung ist der Abholpunkt ebenfalls außerhalb des Betriebsgeländes. „Wir können wirklich ausschließen, dass hier Wildtiere etwas einschleppen“, sagt Lehrner. Auch hier macht sich das Hygienekonzept bezahlt. „Wir brauchen fast keine Medikamente und haben kaum Probleme mit Krankheiten“, sagen die Landwirte.

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