„Das ist ein überwältigendes Ergebnis, mit dem wir selbst nicht gerechnet haben! Das Ziel waren 25.000 Unterschriften. Jetzt sind es 43.625 geworden. Das zeigt eindrucksvoll, dass die Menschen kein Laborfleisch am Teller haben wollen. Danke an alle, die unterschrieben haben“, zeigen sich LK-Präsident Siegfried Huber und LHStv. Martin Gruber erfreut. Die Petition „Laborfleisch? Nein, Danke!“ hatte die LK Kärnten im April ins Leben gerufen.
Verankerung im Regierungsprogramm gefordert
Die Petition richtet sich an die nächste Bundesregierung und fordert die Verankerung eines Verbots von Laborfleisch im Regierungsprogramm. In den vergangenen sechs Monaten hat die Landwirtschaftskammer Kärnten in den Reihen der LK-Mitglieder, aber auch in der nichtbäuerlichen Bevölkerung um Unterstützung dafür geworben.
Die Unterzeichnung der Petition war online oder via Unterschrift möglich. Dazu wurden Bauernmärkte, Kulinarik-Veranstaltungen und Erntedank-Feste von Funktionär:innen, Freiwilligen und Mitarbeiter:innen der LK Kärnten besucht. „Unser Ziel war, die Menschen aufzuklären. Das ist in vielen Gesprächen gelungen. Wir haben weit über die Bauernschaft hinaus Unterstützung bekommen. Das ist auch ein starkes Signal, dass die Bevölkerung in dieser Frage hinter den Bäuerinnen und Bauern steht. Die Leute wollen kein Laborfleisch. Nicht für sich als Konsumentinnen und Konsumenten und auch, weil sie wissen, dass damit der Untergang der bäuerlichen Landwirtschaft, wie wir sie kennen, eingeläutet würde“, dankt Huber allen, die die Petition unterzeichnet haben.
Übergabe an Bundesregierung
Gemeinsam wollen LHStv. Martin Gruber und LK-Präsident Siegfried Huber die Unterschriften nun an die Verhandler:innen der neuen Bundesregierung übergeben, damit das Thema ins nächste Regierungsprogramm aufgenommen wird.
Für LK-Präsident Huber ist klar: „Dieses Ergebnis kann keine Partei vom Tisch wischen. Unsere Forderung ist daher, dass die nächste Bundesregierung sich klar gegen eine Zulassung von Laborfleisch in Österreich und in Europa aussprechen muss. Wir wollen die Unterschriften noch im November übergeben. Sobald die Regierungsverhandlungen offiziell begonnen haben, klopfen wir in Wien an die Tür.“
Veto auf EU-Ebene
Letztlich wird über die Zulassung von Laborfleisch aber auf EU-Ebene entschieden. „Deshalb muss es unser Ziel sein, dass Österreich gemeinsam mit anderen europäischen Staaten eine Allianz gegen Laborfleisch bildet. Ein Bündnis gegen Fake-Fleisch und für echte Lebensmittel“, betont Agrarreferent Gruber.
Aktuell prüft die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) bereits einen Antrag auf Zulassung von Laborfleisch, der Mitte September von einem französischen Unternehmen eingebracht wurde. Für die Prüfung hat die Behörde nun neun Monate Zeit und muss ihr Ergebnis dann der EU-Kommission vorlegen, die den Mitgliedsstaaten sodann einen Gesetzesentwurf zur Abstimmung vorlegen muss. Entscheidend dabei ist, ob sich eine qualifizierte Mehrheit für die Zulassung von Laborfleisch findet. Dazu braucht es mindestens 55% der Mitgliedsstaaten, die 65% der Bevölkerung der EU repräsentieren.
Italien und Ungarn haben sich schon klar gegen die Zulassung positioniert und auch Frankreich steht der Zulassung kritisch gegenüber. „Es geht hier um eine Richtungsentscheidung. Mit einer klaren Positionierung kann Österreich dazu beitragen, dass Fake-Fleisch gar nicht auf den europäischen Markt kommt“, unterstreicht Gruber. Deshalb werde man auch weiterhin alles dafür tun, das Thema in die öffentliche und politische Diskussion zu bringen und Bewusstsein zu schaffen. „Dass ein parteiübergreifender Schulterschluss möglich ist, hat der Kärntner Landtag schon bewiesen. Das muss nun auch auf Bundes- und EU-Ebene gelingen“, betont Kärntens Agrarreferent.