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Laborfleisch: Start-ups im „Tal des Todes“

Die Investitionen in die Entwicklung von Laborfleisch sinken. Start-ups kämpfen ums Überleben. Bürokratische Hürden bremsen sie aus. Ein Krisenbericht.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Euphorie in der Laborfleisch-Branche scheint nachzulassen. Große Erwartungen an sogenanntes kultiviertes Fleisch treffen in diesem Jahr auf eine ernüchternde Finanzsituation vieler europäischer Foodtech-Startups. Sie stecken tief im „Tal des Todes“. So beschreibt es das Good Food Institute Europe, eine internationale Nichtregierungsorganisation, welche pflanzenbasierte und kultivierte Fleischalternativen fördert.

Investoren wenden sich von In-vitro-Fleisch ab

So sind die Investitionen in diesen Bereich Medienberichten zufolge dramatisch eingebrochen. Im Jahr 2023 sammelten Laborfleisch-Unternehmen lediglich 226 Millionen Dollar ein – ein starker Rückgang im Vergleich zu den 922 Millionen Dollar, die im Vorjahr noch investiert wurden.

Diese Entwicklung hat gravierende Folgen: Mehrere Start-ups mussten sich zurückziehen, berichtet das Startup-Branchenmagazin tech.eu. Auch 2024 bleibe die Lage angespannt, obwohl sich die Investitionen wieder stabilisieren. In den ersten sechs Monaten des Jahres flossen 45 Millionen Euro in europäische Unternehmen – fast die Hälfte der Summe von 2023.

Fehlende Infrastruktur behindert Markteintritt

Doch die Branche stehe vor weiteren Herausforderungen. „Der Sektor leidet unter einem Mangel an Infrastruktur“, sagt Seth Roberts vom Good Food Institute Europe. Große Produktionsanlagen fehlen, und viele junge Unternehmen finden keine Mittel, um diese aufzubauen. Das führt dazu, dass neue Produkte in der Entwicklungsphase steckenbleiben oder abwandern.

Bürokratie bremst Europas Wettbewerbsfähigkeit

Die bürokratischen Hürden in der EU verschärfen die Situation aus Sicht der Befürworter. Jim Mellon, Gründer des auf In-vitro-Fleisch spezialisierten Fonds Agronomics, sieht im Gespräch mit tech.eu Europa in Gefahr, von Ländern wie den USA und China abgehängt zu werden. Er bemängelt die fehlende Unterstützung durch die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) und die hohen Energiekosten, die die Wettbewerbsfähigkeit der Branche einschränken.

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