Die Österreicher machen sich große Sorgen, um den Zustand der Natur. Zu dieser Erkenntnis kommt eine Marketagent-Umfrage in Kooperation mit respACT, eine heimische Unternehmensplattform für nachhaltiges Wirtschaften. Die Teilnehmer nehmen dringenden Handlungsbedarf wahr und erwarten sich klare Maßnahmen von Politik und Wirtschaft.

Sorge um Zustand der Natur

1.000 Personen zwischen 14 und 75 Jahren wurden befragt und fast 60 % der Teilnehmer sind besorgt über den Zustand der Natur. Bei Personen, die sich politisch eher im linken Spektrum einordnen, steigt dieser Anteil sogar auf 76%. Insbesondere der Zustand der Ozeane (74 %), Naturkatastrophen (72 %) und Umweltverschmutzung (72 %) beunruhigen die Bevölkerung. Gut zwei Drittel sind besorgt über Biodiversitätsverlust (67 %), also den Rückgang der Vielfalt an Tieren und Pflanzen sowie der natürlichen Lebensräume. "Die Studie unterstreicht die hohe Relevanz des Themas Biodiversität für die österreichische Bevölkerung. Es ist ermutigend zu sehen, dass das Bewusstsein für die Bedeutung der Natur und die Notwendigkeit ihres Schutzes in der Gesellschaft stetig wächst", analysiert Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent.
 
Obwohl der Begriff „Biodiversität“ bereits vielen bekannt ist (65%), gibt es noch erhebliche Wissenslücken. Nur 26 % der Befragten fühlen sich gut über das Thema informiert. Dennoch erkennt die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer die Bedeutung von Biodiversitätsschutz an. Jeweils rund 7 von 10 gehen davon aus, dass der Verlust der natürlichen Vielfalt starke Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit der Erde (71 %) und in weiterer Folge auch die Gesundheit der Menschen (66 %) hätte. 
 
"Die Ergebnisse zeigen, dass noch viel Aufklärungsarbeit notwendig ist, um die komplexen Zusammenhänge rund um die Biodiversität und ihre Auswirkungen auf unser Leben besser zu verstehen“, sagt Schwabl. Die Umfrage verdeutlicht aber auch, dass der Biodiversitätsverlust nicht nur als Bedrohung für die Umwelt, sondern auch für die Wirtschaft wahrgenommen wird. Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass der Verlust der biologischen Vielfalt ein erhebliches Risiko für die Weltwirtschaft (55 %) und natürlich auch für die heimischen Unternehmen (51 %) darstellt.

"Die Studie zeigt deutlich, dass die Österreicherinnen und Österreicher den Schutz der Biodiversität als zentrale Herausforderung unserer Zeit erkannt haben. Es ist jetzt an der Zeit, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam konkrete Maßnahmen setzen, um die Biodiversität zu schützen und die Zukunft unseres Planeten zu sichern”, resümiert Daniela Knieling, Geschäftsführerin respACT.

Mehrheit erwartet klare Schritte von Politik und Wirtschaft

Von der Politik erwarten sich die Teilnehmer klare und entschlossene Maßnahmen, heißt es. Dies umfasst beispielsweise den Schutz wertvoller Naturgebiete (64 %), die Reduzierung und Rückgängigmachung von Bodenversiegelungen (56 %) sowie den Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten (55 %).
 
Die Forderung nach stärkeren gesetzlichen Regelungen zum Schutz der Biodiversität ist deutlich: Mehr als 8 von 10 Befragten unterstützen beispielsweise die Idee, Unternehmen gesetzlich zu mehr Maßnahmen im Sinne des Biodiversitätserhalts zu verpflichten (83 %).