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Schule am Bauernhof

Seit 25 Jahren vom Klassenzimmer auf den Bauernhof

Mehr als 90.000 Schüler besuchen pro Jahr in Österreich Betriebe, die "Schule am Bauernhof" anbieten. Dort wird die Praxis der Landwirte altersgerecht vermittelt.

Lesezeit: 3 Minuten

Unterricht zwischen Stall und Weide gibt es nun seit 25 Jahren. Butter und Käse machen, Brot backen, Tiere füttern oder Obst ernten - immer stehen das direkte Erleben und das eigenständige Tun im Mittelpunkt der Besuche von Schülern und Kindergartenkindern auf den Höfen. Die Bildungsinitiative “Schule am Bauernhof“ feiert Jubiläum. Seit ihrer Gründung können Schüler die Landwirtschaft hautnah erleben und begreifen lernen. Von den Anfängen an hat sich "Schule am Bauernhof" zu einer der erfolgreichsten Bildungsinitiativen im landwirtschaftlichen Bereich entwickelt, erklärt LK-Österreich Vizepräsident Johannes Schmuckenschlager.

90.000 Schüler im Jahr

Derzeit öffnen in Österreich rund 580 "Schule am Bauernhof"-Betriebe ihre Hoftore für Schulen und Kindergärten. Mittlerweile nehmen rund 90.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr das Angebot in Anspruch. Jährlich werden rund 5.200 Führungen auf den Höfen durchgeführt. In den letzten zehn Jahren besuchten rund 845.000 Kinder und Jugendliche bei 50.500 Lehrausgängen einen Bauernhof. "Die beeindruckenden Zahlen sprechen für sich. Es ist unser Ziel, und auch unsere Verantwortung, diesen Erfolg weiter auszubauen und die Vermittlung von landwirtschaftlichem Wissen weiter zu stärken", sagt Schmuckenschlager.

Eine wesentliche Rolle spielen auch die Bäuerinnen, die im Rahmen der Schulaktionstage die 1. und 2. Volksschulklassen besuchen. Die Ortsbäuerinnen stellen den Erstkontakt zu den Schulanfängern her und erzählen über ihre Arbeit und den spezifischen Betriebszweig. Heuer erreichen sie damit österreichweit rund 38.400 Kinder. "Die Bäuerinnen spielen eine zentrale Rolle in dieser Initiative. Mit ihrer Expertise und ihrem Engagement tragen sie dazu bei, Kindern und Jugendlichen die Vielfalt und Bedeutung der heimischen Landwirtschaft näherzubringen. Unsere Bemühungen sorgen dafür, dass das Wissen über Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft erhalten bleibt und die nächste Generation bewusste Kauf- und Konsumentscheidungen treffen kann“, erklärt Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger.

Eine weitere Initiative ist "Landwirtschaft in der Schule". Hier kommen pädagogisch ausgebildete Seminarbäuerinnen in die Schulklassen und eröffnen spannende Einblicke in die Welt der Landwirtschaft. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche in der Volksschule, Mittelschule, Gymnasium, Sonderschule und an alle Schulformen der Oberstufe.

Strenge Qualitätskriterien für Betriebe

Die teilnehmenden Betriebe müssen strenge Qualitätskriterien erfüllen. Jede Bäuerin und jeder Bauer absolviert eine zertifizierte Grundausbildung von 88 Unterrichtseinheiten sowie eine jährliche Weiterbildung von acht Unterrichtseinheiten. Zusätzlich gehören Erste-Hilfe-Kurse, Hygieneschulungen, Sicherheitsüberprüfungen und Betriebschecks zu den Einstiegsvoraussetzungen. Bei Erfüllung dieser Kriterien wird der Betrieb mit der "Schule am Bauernhof"-Hoftafel ausgezeichnet.

Die agrarpädagogischen Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden im Rahmen des GAP-Strategieplan Österreich 2023 - 2027 aus öffentlichen Mitteln gefördert. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft verfolgt mit der Förderung das Ziel, dass möglichst viele Teilnehmer:innen einen authentischen Einblick in die heimische Land- und Forstwirtschaft sowie deren vielfältige gesellschaftliche Leistungen erhalten.

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