Marlene Engelhorn stammt aus einer extrem vermögenden Familie und hatte angekündigt, ihr Erbe zu verschenken und das normale Leben der weniger Privilegierten zu führen. Die 32-jährige Österreicherin ist eine entfernte Nachfahrin von BASF-Gründer Friedrich Engelhorn. Von ihrer Großmutter Traudl hat sie ein ansehnliches Vermögen geerbt. 25 Mio. € daraus hat sie nun an 77 Vereine und Organisationen verteilt. Auch die Organisation "Land schafft Leben" profitiert.
Mit ihrem "Rat der guten Rückverteilung", bestehend aus 50 Bürgerinnen und Bürgern im Alter von 16 bis 85 Jahren, die repräsentativ aus der österreichischen Bevölkerung ausgewählt wurden, hat sie nun fast ihr gesamtes Vermögen verteilt. Sie setzt sich seit Jahren für die Wiedereinführung von Vermögens- und Erbschaftssteuern in Österreich ein.
"Land schafft Leben" und Berg- und Kleinbauern profitieren
An sechs Wochenenden hatte der Bürgerrat darüber diskutiert, wie das Geld besonders sinnhaft eingesetzt werden könnte. Nun ist der Vorhang gefallen: Zu den Nutznießern gehört der Naturschutzbund Österreich, der mit 1,6 Mio. € den höchsten Einzelbetrag erhält. Aber auch "Land schafft Leben" profitiert mit einer Summe von 418.400 €. Die Österreichische Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung wird mit 222.000 € gefördert.
Die Zuwendungen würden oft nicht in einer Summe bezahlt, sondern über mehrere Jahre verteilt, um den Organisationen Planungssicherheit zu geben, hieß es. von Seiten des Bürgerrats.
Eingebettet in eine vermögende Familie
Engelhorn hat nach eigenen Worten für sich selbst aus dem Vermögen noch einen Betrag behalten, der ihr den Übergang in das Berufsleben erleichtern soll. Sorgen mache sie sich nicht. Sie sei eingebettet in eine vermögende Familie und in ein sehr gutes Netzwerk. „Meine Privilegien fangen mich auch nach der Rückverteilung auf", hatte die 31-Jährige zum Start des Bürgerrats betont.