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Coli-Mastitis: Drenchen ist lebensrettend!

Bei einer Coli-Mastitis muss es schnell gehen: Das Ausschwemmen von Giftstoffen ist dabei besonders wichtig, es müssen große Flüssigkeitsmengen gedrencht werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Unser Autor: Dr. David Prevics, DR VET – Die Tierärzte

Oft sind Kühe im Sommer am stärksten belastet, durch Hitzestress, schlechtere Silagequalität, Änderungen oder Schwankungen der Futterration, Insekten etc. Dadurch kann das Immunsystem so geschwächt sein, dass eine „Coli-Mastitis“ leichter entsteht. Eine massive Euterentzündung, z. B. durch E. coli, ist somit das Ergebnis von zu hohem Keimdruck und einer Verminderung im Abwehrsystem der Kuh.

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E. coli: Akut und gefährlich

E. coli gehört zur Gruppe der gram-negativen Bakterien, wie z. B. auch Klebsiellen und Entero-Bakterien, die auch ähnliche Krankheitsbilder verursachen können. Jedoch ist E. coli am häufigsten vertreten und verursacht meist akute klinische Euterentzündung.

Meist sind Kühe um die Abkalbung und Laktationsspitze betroffen, sie haben am Anfang hohes Fieber (40 bis 42 °C), später eher leicht erhöhte Temperatur, manchmal sogar Untertemperatur.

Oft ist nur ein Euterviertel betroffen, von außen ist es hart, geschwollen, schmerzhaft, manchmal gerötet oder lila gefärbt. Die Milch ist stark verändert: gelblich, etwas wässrig, oft sehr viele ganz kleine Flocken.

Die Kuh hat einen deutlichen Milchrückgang, gerötete Augen, möglicherweise wässrigen Durchfall, sie kann zittern und wackeln, bis zum Festliegen (sekundärer Calcium-Mangel). Bei schweren Fällen kommt es zu einer sog. Endotoxämie, einer Blutvergiftung mit Organversagen.

Der Verlauf ist häufig sehr schnell. Oft sind bei der Untersuchung die Symp­tome noch stark ausgeprägt, aber lebende Keime kann die Laboruntersuchung nicht mehr nachweisen. Diese Situation kann auch nach einer effektiven antibiotischen Therapie vorkommen. Die Kuh zeigt sich unverändert massiv krank, obwohl das Antibiotikum die E.coli-Bakterien vollständig getötet hat. Die Zellfragmente können jedoch immer noch eine hochgradige Entzündung im Körper auslösen.

Umfassende Behandlung erforderlich

In jedem Fall ist eine ordentliche klinische Untersuchung und eine sofortige Milchprobenentnahme für die mikrobiologische Untersuchung zu machen. Als Therapie werden zunächst entzündungshemmende Schmerzmittel (nicht steroidale – NSAIDs) und in manchen Fällen auch Kortison eingesetzt.

Das verwendete Antibiotikum muss eutergängig und gram-negativ wirkend sein. Durch die Gefahr der Blutvergiftung (Endotoxämie) verwendet man eher Injektionspräparate und keine Eutertuben. Selen und Vitamin E wirken zusätzlich immunstärkend.

In ernsten Fällen entscheidet der Tierarzt über zusätzlich nötige Infusionstherapien, wobei meistens Calcium und verschiedene Salzlösungen verwendet werden.

Schnell und viel Drenchen!

Meist kombiniert man Infusionen mit dem Drenchen, was bei schwer kranken Tieren ein entscheidender Punkt ist. Nicht nur weil die Kühe eine starke Inappetenz zeigen und nicht zur Tränke gehen, sondern weil Drenchen bei den Kühen wie ein Entgiftungsprozess wirkt. Beim Drenchen wird die Blutbahn mit Flüssigkeit aufgefüllt, was gegen das Schockgeschehen hilft. Außerdem führt sie zu verstärkter Entgiftung und Ausscheidung durch Niere, Leber und Gedärme. Daher kann regelmäßiges Drenchen bei „Coli-Mastitis-Kühen“ lebensrettend sein!

Tipp: Zweimal täglich 40 bis 50 l lauwarmes Wasser mit entsprechenden Produkten drenchen.  Das ist die beste Unterstützung.

Das Euter regeneriert sich

Auch wenn Kühe nach einigen Tagen wieder über den Berg sind und sie die systemische Wirkung von E. coli auf das Allgemeinbefinden überstanden haben, bleibt oft ein kaputtes Euterviertel zurück. Je nach Laktationsstadium kann man das betroffene Viertel mit veränderter Milch vorzeitig trockenstellen.

Glück im Unglück ist dabei, dass in der Regel nach einer Ruheperiode das trockengestellte Eutergewebe vollständig ausheilt. Während der Trockenstehphase kann sich somit wieder ein gesundes Euterviertel bilden! In den meisten Fällen ist die Kuh dann nach der nächsten Abkalbung wieder auf allen Vierteln normal zu melken.

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