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Farmfluencerinnen sind gewichtige Stimme für die Bäuerinnen

Power-Frauen geben realistischen Einblick über ihre Arbeit am Bauernhof und tragen wesentlich zur Sichtbarkeit der Bäuerinnen bei.

Lesezeit: 4 Minuten

Farmfluencerinnen zeigen, wie vielseitig, innovativ und modern Frauen in der Landwirtschaft sind. Mit ihren praxisnahen Auftritten und ihrer Kompetenz prägen sie ein zeitgeistiges aber auch sehr realistisches Bild vom Arbeiten und Leben auf den Höfen. Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark: „Durch ihr selbst bestimmtes Arbeiten sind die Farmfluencerinnen moderne und wichtige Botschafterinnen für eine wirklichkeitsgetreue Landwirtschaft. Als selbstbewusste Bäuerinnen haben sie Vorbildwirkung.“

Farmfluencerinnen vermitteln Wissen und bauen Netzwerke

In den vergangenen Jahren hat sich auf den Höfen eine junge weibliche Szene etabliert, die über verschiedene Online-Plattformen authentische Einblicke in die Landwirtschaft gibt. Die positiven Effekte: Die jungen Trendsetterinnen tragen ihr Leben und Wirtschaften auf dem Hof auf den Betrieben in die Welt, teilen ihre Kompetenz und wertvolle Netzwerke auf.

Landesbäuerin Viktoria Brandner: „Farmfluencerinnen spielen für uns Bäuerinnen und Bauern eine bedeutende Rolle, da sie oft eine Brücke zwischen der Landwirtschaft und der breiten Öffentlichkeit schlagen. Durch ihre Reichweite in sozialen Medien erreichen sie vor allem ein jüngeres Publikum und sensibilisieren es für landwirtschaftliche Themen.“

"Zur Landwirtschaft gehören nicht nur idyllische Darstellungen"

Melanie Haas, 31, Farmfluencerin (Passail) Gschua Hof (@gschuahof): „Als professionelle Farmfluencerin sind Aufklärung und Wissenstransfer meine Hauptaufgaben. Ich zeige mit meinen Beiträgen wie Landwirtschaft wirklich funktioniert – und da gehören eben nicht nur idyllische Darstellungen dazu. Es gibt zum Beispiel bei der Geburt eines Lammes mitunter auch Probleme und auch das gehört thematisiert. Weil die Wirklichkeit nun einmal so ist. Ich liefere zu einem Bild, etwa von einem Lamm, immer auch Fakten dazu und bringe so landwirtschaftliches Wissen unter die Menschen. Rund 3.400 Menschen folgen meinen Beiträgen auf Instagram, Facebook und TikTok. Wenn da Maschinen erklärt und Tiere gezeigt werden, unterlegt mit Fachwissen, kommt das besonders gut an. Ein Beitrag, der förmlich durch die Decke gegangen ist, war ein sehr kritischer Vergleich von „echter“ Milch mit so genannten Milchalternativen. Das hat auch sehr sehr viele ältere Menschen interessiert. Wir Farmfluencer tragen damit wesentlich zu einem wirklichkeitsgetreuen Bild der Landwirtschaft bei, wir bewirken großes Interesse an der Land- und Forstwirtschaft.“

"Ich baue eine gute Bindung zu unseren Kunden auf"

Andrea Dietl, 35, Weinbäuerin (Riegersburg) Andrea Kessler-Dietl (@andrea.dietl_wein): „Mit meinen Social-Media-Aktivitäten will ich Einblick in unseren Betrieb geben und zeigen, welche Arbeitsschritte dahinterstecken, bis der Wein in die Flasche kommt. So baue ich auch eine gute Bindung zu unseren Kunden auf. Wenn die Leute uns auf Facebook, Instagram oder TikTok folgen, haben sie nämlich irgendwann das Gefühl, als würden sie uns selber kennen. Das schafft Nähe und Vertrauen. Besonders gut gehen so genannte Reels, wo ich, mein Partner oder Familienmitglieder bei diversen Arbeiten zu sehen sind. Da leben die Leute dann förmlich mit, sind mittendrin in unserem Betrieb und in unserer Arbeit. Und wenn die Beiträge etwas ‚out oft the box‘ gestaltet werden, komisch und witzig sind, kommen sie besonders gut an.“

"Bewusstseinsbildung ist mir ein großes Anliegen"

Marion Moser-Reinisch, 39, Direktvermarkterin (Lobmingtal) Handlmoar FreilandHof am Murboden | Grosslobming | Facebook: „Ich merke immer wieder, wie wenig Wissen es bei den Kunden im Hinblick auf unsere Arbeit eigentlich gibt. Darum sind mir Bewusstseinsbildung und Information ein ganz großes Anliegen. Und das geht über soziale Medien einfach ganz simpel und mit großer Breitenwirkung. Mit meinen Beiträgen will ich Einblick in das echte Leben am Hof geben. Und die Leute zeigen sich ja auch wirklich interessiert – sowohl für das Leben unserer Freilandschweine aber am meisten für die Menschen am Betrieb und ihre Arbeit. Ich nütze diese Kanäle aber auch, um mich mit anderen Bäuerinnen auszutauschen. Wir haben da schon ein recht starkes Social-Media-Netzwerk.“

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