Neben den etablierten Techniken zur Minderung von Hitzestress ist eine Unterflur-Zuluftkühlung an den Liegeboxen ein neuer Ansatz. Die Idee wurde an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein entwickelt.
Dabei besteht der Unterbau aus Streifenfundamenten, auf denen die Bodenkonstruktion mit Futtertisch, Laufbereich und Liegeboxen aufliegt. Daraus ergibt sich ein zuluftführender Bereich, in dem die Zuluft allein durch die Unterflur-Luftführung um bis zu 9 °C gekühlt wird und in der Folge direkt zu den Liegeboxen (blaue Schlitze in der Grafik) an den Bauch- und Rückenbereich der Tiere geführt wird. Ein Axialventilator sollte für einen Stall mit 100 Tieren ausreichen.
Die Kühe werden damit in den Liegeboxen mit einer gekühlten Frischluft versorgt. Das stundenlange Stehen in den Laufgängen bei Hitzestress und die damit verbundenen Gelenks- und Klauenprobleme könnten verhindert werden. Der Unterbau bietet die Möglichkeit einer Unterflur-Installationsebene für Wasser-, Elektrizitäts-, Kraftfutter- und Futtermittelleitungen sowie für nachträgliche Installationen.
Ergänzt werden könnte der Unterflurbereich durch die Integration von Cool-Pads in Form von liegenden Tonziegeln, die mit Wasser berieselt werden. Neben einem zusätzlichen Kühleffekt von 6 °C würde auch die Luftfeuchtigkeit im Tierbereich angepasst. Das System könnte in Modul- bzw. Fertigbauweise errichtet werden. Es wäre erweiterbar und wieder zu demontieren. Die Stallbaukosten könnten reduziert werden und zudem bräuchte es die enorm hohen Stallkonstruktionen bzw. Kubaturen nicht mehr.