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Sveaverken Lenksystem: Wie läufts in der Praxis?

Wie sie das Lenksystem von Sveaverken auf ihren Pflegetraktor G100 von Deutz Fahr nachgerüstet hat und wie sich die Technik in der Praxis bewährt, darüber berichtet Jungbäuerin Martina Prutsch.

Lesezeit: 6 Minuten

Klimawandel, erhöhte Anforderungen an die Landwirtschaft und steigende Betriebskosten: das sind nur wenige Gründe, warum ich immer nach Möglichkeiten für unseren Betrieb suche, um effizienter zu wirtschaften“, erklärt Martina Prutsch, die in Wetzelsdorf in der Südsteiermark einen Ackerbaubetrieb gemeinsam mit ihren Eltern Thomas und Margit bewirtschaftet.

Schnell gelesen

Jungbäuerin Martina Prutsch hat für top agrar das Lenksystem F100 von der schwedischen Firma Sveaverken ­getestet.

Der Einbau des rund 5.500 € teuren Systems am Pflegetraktor, einem G100 von Deutz-Fahr, gestaltete sich recht zeitaufwendig.

Mit dem System können AB-Linien oder Kurven gezogen werden. Automatisches Wenden oder ein vollwertiges ISOBUS-Terminal, sind gegen einen Aufpreis erhältlich.

Das Lenksystem ist aus Sicht von Martina Prutsch für das Preis-Leistung-Verhältnis definitiv sehr interessant.

Dazu zählen Lenksysteme für Traktoren, die Landwirten helfen sollen, präziser und kontrollierter Arbeitsschritte zu erledigen. Sie sollen auf wenige Zentimeter genau die vorgegebene Spur halten können und einer Überlappung entgegenwirken.

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Martina Prutsch, die auch als erfolgreiche Agrarinfluencerin bekannt ist, bekam die Möglichkeit, das Lenksystem F100 von der schwedischen Firma Sveaverken zu testen. Den österreichischen Vertrieb hat die Firma Blickwinkel im oberösterreichischen Kirchdorf übernommen. Mike Treiblmeier, Gründer von Blickwinkel, stellte Prutsch ein Set zur Verfügung.

Lenksystem um 5.500 €

Das Lenksystem wirbt mit einem einfachen Aufbau sowie der Nutzung für jede Traktormarke. Für das Einstiegsmodell bezahlt man rund 5.500 € und es lässt sich individuell auf den Betrieb abstimmen. Bei diesem Paket wird ein Steuerterminal, ein elektrisches Lenkrad sowie ein GNSS-Empfänger mitgeliefert.

Durch das System können AB-Linien oder Kurven gezogen werden. Zusatzfunktionen, wie das automatische Wenden oder auch ein vollwertiges ISOBUS-Terminal, sind gegen einen Aufpreis erhältlich.

Für Prutschs stand schon länger im Raum, die neue mögliche Technik auch auf ihrem Betrieb zu testen. Bei Arbeitsschritten, wie der mineralischen Düngergabe, wollen sie mit Hilfe eines Lenksystems genauer arbeiten. Martina Prutsch baute die Technik auf den kompakten Pflegetraktor G100 der Firma Deutz Fahr auf.

Onlinevideos sind hilfreich

„Zu Beginn versuchten wir, uns einen Überblick zu verschaffen − hierbei sind besonders die bestehenden Onlinevideos eine Hilfe“, erklärt die Jungbäuerin. Danach befestigte sie die Halterung für den Empfänger auf dem Dach des Traktors. Hierfür werden zwei selbstschneidende Schrauben mitgeliefert. ­

Allerdings stieß Martin Prutsch hier bereits ­auf ein Problem. „Unser Traktor hat auch einen Frontlader und somit ein größeres Dachfenster. Dadurch war die Montage etwas erschwert, da der Platz sehr eingeschränkt war. Wir haben uns damit geholfen, dass wir die Halterung für unseren Traktor angepasst haben.“

Da die Sicht durch das Dachfenster für Frontladerarbeiten nicht geschränkt werden sollte, verlagerte Prutsch den Empfänger nach vorne und fertigten die Halterung neu an. Die Unterseite der Halterung verschlossen sie mit einer Kunststoffplatte, um mögliche Äste und Schmutz abzuhalten. Ein Aufkleben der Halterung war für sie keine Option, da ihrer Meinung nach diese Montageart nicht von Dauer ist.

Halterung für Monitor

Für den mitgelieferten Monitor gibt es ebenso eine Halterung für den Türgriff. Da allerdings der Pflegetraktor sehr kompakt gebaut und voll ausgestattet ist, fand Prutsch für diese Halterung keinen Platz. Deshalb fertigte sie auch für den Monitor eine Eigenbaulösung an. Das originale Lenkrad des Traktors wurde ausgetauscht durch ein neues mit einem eingebauten Lenkmotor. Zu berücksichtigen ist beim G100: Dadurch sitzt das Lenkrad höher und der Abstand zum Powershuttle wird vergrößert.

Praktische Nummerierung

Beim anschließenden Verlegen der Kabel war es laut Prutsch leicht, die passenden zusammenzustecken, da alle Kabel mit Nummern versehen sind. Prutsch: „Uns war es auch wichtig, bei der Fertigstellung keinerlei Kabel mehr zu sehen – dafür muss natürlich bei der Montage etwas mehr Zeit eingerechnet werden.“

Auch ein Lenkwinkelsensor wird mitgeliefert, welcher auf der Vorderachse einer Seite befestigt wurde. Zuletzt folgte noch die Antenne − damit ist der Einbau erledigt. Danach muss das System in Betrieb genommen und kalibriert werden. Als Erstes muss ein Installationscode eingeben und ein Benutzer angelegt werden.

Das System benötigt eine Internetverbindung – dafür gibt es am Monitor eine Schnittstelle für eine SIM-Karte oder man koppelt das eigene Handy mit dem Monitor und liefert durch einen Hotspot eine Internetverbindung.  Ebenso muss eine Verbindung zu einer Signalquelle hergestellt werden.

Anschließend folgen die Parametereinstellungen und die Kalibrierung. Hierbei muss man nur den genauen Anweisungen des Bildschirmes folgen und beispielsweise die Spurweite vermessen oder eine Strecke von 50 m zurücklegen. Sobald das Fahrzeug kalibriert wurde, wird das jeweilige Anbaugerät in das System eingetragen.

Derzeit noch im Testbetrieb

Sobald diese Schritte erledigt waren, stand der ersten Probefahrt nichts mehr im Wege. „Wir testen das System gerade bei der mineralischen Düngergabe“, erklärt Martina Prutsch. „Unser Düngerstreuer hat eine Arbeitsbreite von 12 m. Gerade bei hohen Düngerpreisen und steigenden gesetzlichen Anforderungen nutzen wir das System, um einer Überlappung entgegenzuwirken.“ Prutsch programmiert dafür das Lenksystem, sodass ihr Linien mit einem Abstand von 12 m angezeigt werden. Am Beginn des Ackers muss eine Linie gezogen werden, danach zeigt das Programm die nächsten Fahrlinien mit dem richtigen Abstand an. Prutsch: „Dadurch können wir den Dünger genau ausbringen und in Folge wird ein gleichmäßiges Pflanzenwachstum unterstützt.“

Durch ein zusätzliches Update können auch Feldstücke eingetragen werden. Hierfür muss man zuerst die Felder in das System einspeichern. Danach können die Schlaggröße sowie die Grenzen aufgezeichnet werden. Der Lenkmotor bewegt sich innerhalb des Ackers von selbst. Die angelegten Felder werden mit einem Feldnamen versehen, sodass man diese Feldstücke auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufrufen kann.

Erste Eindrücke meist positiv

Ihre ersten Eindrücke mit dem Sveaverken Lenksystem fasst Martina Prutsch so zusammen: „Man benötigt definitiv ein wenig Zeit, um es aufzubauen. Dies ist natürlich stark davon abhängig, welchen Traktor man besitzt und wie viel Wert man darauf legt, wie „sauber“ die Kabel verlegt werden. Das Programmieren und Kalibieren ist dagegen sehr einfach und gut erklärt. Besonders gut geeignet für die Praxis ist die Feldaufzeichnung.“

Mit Fragen und Anregungen kann man sich laut der Jungbäuerin jederzeit an den österreichischen Vertriebspartner Blickwinkel wenden. Dieser stehe mit Rat und Tat zur Seite. Martina Prutsch abschließend: „Mit ein wenig Übung ist das Lenksystem für das Preis-Leistung-Verhältnis definitiv sehr interessant.“

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