Auf landwirtschaftlichen Betrieben ist das Brandrisiko durch die Lagerung leicht brennbarer Stoffe im Zusammenspiel mit PV und Biogaserzeugung häufig recht hoch. Vor diesem Hintergrund weißt der Bundesverband Brandschutz-Fachbetriebe e.V. (bvbf) auf die Bedeutung des vorbeugenden Brandschutzes hin.
Statistiken zufolge, gebe es in der Landwirtschaft die meisten Brände des gewerblichen Bereiches, berichtet der bvbf. Zu den typischen Gefahrenquellen gehören demnach neben Arbeiten mit Schweißgeräten und ähnlichem vor allem auch defekte elektrische Anlagen, Heizgeräte, überhitzte Arbeitsmaschinen sowie Ernteerzeugnisse, Düngemittel und Kraftstoffe, Stroh und Heu sowie eingelagerte Gülle.
Feuerlöscher im Fokus
Als Universallösung für den Ernstfall sollten laut bvbf auf landwirtschaftlichen Betrieben immer ausreichend Pulverlöscher mit sogenanntem „ABC-Pulver“ vorhanden sein. Das bei der Nutzung austretende Pulver ist in den Brandklassen A (feste, glutbildende Stoffe), B (flüssige bzw. flüssig werdende Stoffe wie Öle oder Schmierstoffe) und C (brennende Gase) zum Löschen nutzbar.
In geschlossenen Räume empfehlen die Brandschutzexperten Wasser-Feuerlöscher, um elektronische Geräte möglichst nicht zu beschädigen. Diese können beim Brand von Landmaschinen zum Einsatz kommen. Alternativ rät der bvbf zu Schaumlöschern auf den Maschinen oder einem integrierten Löschsystem für bspw. den Motorraum.
Grundsätzlich gelte jedoch: In jeden Gefahrenbereich gehören Brandmelder, um frühzeitig auf einen Brandherd hinzuweisen und die Schadenshöhe möglichst gering zu halten. Damit Sie auch im Ernstfall auf eine funktionierende Brandschutzausrüstung zurückgreifen können, muss diese mind. alle zwei Jahre von Fachpersonal, wie bspw. einem Brandschutz-Fachbetrieb, geprüft werden. Informationen dazu finden Sie hier.
Checkliste für den vorbeugenden Brandschutz
Um die Brandzahlen zu reduzieren, haben die Experten des bvbf eine Checkliste für den vorbeugenden Brandschutz in Agrarbetrieben erstellt:
- Elektrische Geräte und Anlagen turnusgemäß warten,
- Maschinen und Fahrzeuge regelmäßig säubern und Staub entfernen,
- Heu und Stroh sowie Düngemittel, Brenn- und Kraftstoffe ordnungsgemäß lagern,
- Vorsichtsmaßnahmen bei feuergefährlichen Tätigkeiten treffen,
- Warn- und Hinweisschilder anbringen, ggf. auch in verschiedenen Sprachen,
- Flucht- und Rettungswege kennzeichnen,
- Brandmelder und Feuerlöscher installieren,
- Mitarbeitende regelmäßig unterweisen und Brandschutzübungen durchführen.