Die indonesische Regierung will 20 Mio. ha Wald roden lassen, um Flächen für die Landwirtschaft und Energieproduktion zu gewinnen. Das hat Forstminister Raja Juli Antoni zu Jahresanfang in Jakarta mitgeteilt. Wie aus indonesischen Medienberichten weiter hervorgeht, sollen damit der Anbau von Zuckerpalmen zur Bioethanolerzeugung sowie die Reisproduktion gefördert werden.
Der Plan ergänzt Jakartas Strategie zur Steigerung der heimischen Bioethanolproduktion sowie Maßnahmen zur Förderung der Reiserzeugung, mit denen die indonesische Regierung auf den in den zurückliegenden Jahren gestiegenen Reispreis reagiert hat. Diese Entwicklung hat zur Unterversorgung armer Bevölkerungsschichten mit dem wichtigen Grundnahrungsmittel geführt.
Großer Artenverlust befürchtet
Umweltschützer kritisierten die Rodungspläne. Ihre Umsetzung beschleunigte den Artenverlust und den Ausstoß von Klimagasen, warnte beispielsweise Greenpeace. Außerdem seien Nachteile für die indigene Bevölkerung zu erwarten.
Eins der größten tropischen Waldgebiete der Erde
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) beziffert die Waldfläche in Indonesien auf aktuell insgesamt rund 90 Mio. ha. Damit habe das Land eines der größten tropischen Waldgebiete der Welt.
Allerdings wird die Ressource laut Zahlen des deutschen Bundesentwicklungsministeriums seit Längerem zerstört. Demnach sind zwischen 1990 und 2020 mehr als 26 Mio. ha Wald in Indonesien unter anderem durch Brandrodungen verloren gegangen.