In Zeiten erhöhter Sicherheitsanforderungen gelten auch jetzt zur Karnevalszeit vielerorts strengere Regeln für öffentliche Veranstaltungen. Landwirte können dabei eine entscheidene Rolle spielen, so geschehen in Welver im Kreis Soest (NRW):

Der traditionelle Weiberfachstnachtsumzug des SV Welver stand kurz vor dem Scheitern, denn neue Sicherheitskonzepte sahen Amoksperren an 14 möglichen Gefahrenstellen vor, die im Ernstfall auch LKW standhalten müssen. Aufgrund vieler Zufahrtsstraßen an der Umzugsstrecke sei "das schon eine Hausnummer, die erstmal zu stemmen ist", berichtet Marcus Elmerhaus, Umzugsleiter des SV Welver, gegenüber dem Soester Anzeiger. Zum Teil könne die Freiwillige Feuerwehr Welver unterstützen. Laut Polizeiinformationen aus der Sicherheitssitzung, seien deren Einsatzbullis allerdings nicht für alle Sperren ausreichend.

Ohne Landwirte kein Karneval

Rettung für den Karnevalsumzug am kommenden Donnerstag sind nun die örtlichen Landwirte. Sie stellen ihre Traktoren als mobile Barrieren zur Verfügung. Dafür mobilisierte Carsten Risse, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsverbands, die notwendigen Landwirte mit ihren Traktoren und betonte gegenüber der Tageszeitung die Bereitschaft der Bauern, den Umzug zu unterstützen: "Natürlich wollen wir helfen, dass der Umzug doch wie geplant stattfinden kann."

Auch vonseiten der Versicherung bekamen die Landwirte grünes Licht für die "Umnutzung" ihrer Fahrzeuge als Straßensperren. "Die Landwirte und die Feuerwehr sind unsere Umzugshelden und wir können uns gar nicht genug bei den Freiwilligen bedanken für ihre Bereitschaft", sagt Jörg Rickert, Vorsitzender des SV Welver dem Soester Anzeiger. So könne der Karnevalsumzug 2025 in Welver nun wirklich stattfinden.

Zukunft dank strenger Neuregelungen ungewiss

Wie es um die Zukunft der Veranstaltung steht, ist bisher jedoch noch ungewiss. "Wir wissen nicht, ob wir unter diesen erschwerten Bedingungen den Weiberfastnachtsumzug zukünftig überhaupt noch stemmen können", erklärt Sandra Goerdt-Heegt, Gremiumsleiterin des Karnevalsumzugs. Zumindest eine Hürde konnte in diesem Jahr dank engagierter Landwirte gelöst und dank ihrer Traktoren in einen Schutzwall für die Narren umgesetzt werden.