Doppelt gestraft ist Landwirtin Eveey Hunter aus England. Über mehrere Wochen hatte jemand Müll auf ihren Feldern abgeladen. Weil sie zu der Jahreszeit kaum an der betroffenen Fläche vorbeischaute, war ihr der Berg an Unrat lange nicht aufgefallen. Am Ende kamen 40 t zusammen, die die Frau selbst entsorgen musste: Kosten: 6.000 Pfund
Gegenüber der BBC berichtete sie: „Die Täter haben mein Feld praktisch als kostenlose Müllkippe genutzt und sich jedes Mal die Mühe gemacht, das Tor wieder zu schließen, damit wir es nicht bemerken.“
In der Region scheint das aber kein Einzelfall zu sein. Laut dem Portal farminguk.com mussten sich die Kommunen im vergangenen Jahr allein auf öffentlichem Grund mit weit über einer Million illegaler Müllhaufen befassen – ein Anstieg um 6 %. Die Regierung wurde aufgefordert, härter gegen dieses Verbrechen vorzugehen.
Offizielle Statistik kratzt nur am Eisberg
Die offiziellen Zahlen berücksichtigen jedoch nur den illegal auf öffentlichem Grund entsorgten und den Behörden gemeldeten Abfall. Bewohner des ländlichen Raums klagen dagegen schon lange, dass die illegale Müllentsorgung häufig auf Privatgrundstücken stattfindet, was die damit verbundenen finanziellen und ökologischen Folgen noch verheerender macht.
Eveey Hunter ist ernüchtert: „Wir werden die Rechnung bezahlen müssen.“ Sie kann aber auch von einem Erfolg berichten. Denn nachdem sie den Müll durchsucht hatte, fand sie Adressen verschiedener Bauunternehmen und Baustellen, was darauf hindeutete, dass der Abfall von ihnen stammt. Also fuhr sie zu den betreffenden Adressen. Dort stellte sich heraus, dass sich einige der mit der Entsorgung beauftragten Personen oder Subunternehmer das bereits abgerechnete Geld in die eigene Tasche gesteckt hatten und den Müll stattdessen auf Hinters Feld abkippten. „Ich denke, die Aufklärung muss dort ansetzen, wo der Müll herkommt“, fordert die Landwirtin.
Banden mischen im Geschäft mit
Die Country Land and Business Association (CLA) warnte kürzlich, dass der ländliche Raum zunehmend von organisierten Banden angegriffen werde, die ihren Müll häufig auf Ackerland abladen.
„Es ist nicht nur der Müll, der die Landschaft verschandelt, sondern auch Tonnen von Haushalts- und Gewerbeabfällen, die oft gefährlich sein können – darunter sogar Asbest und Chemikalien“, sagt CLA-Präsidentin Victoria Vyvyan.
„Die Bürger, Gemeinden und Unternehmen haben ein Recht darauf, sich sicher und geschützt zu fühlen. Der erste Schritt muss sicherlich darin bestehen, die chronische Unterfinanzierung der ländlichen Polizei zu beenden.“