Die britische Regierung hält offenbar an der geplanten Erbschaftssteuer auf landwirtschaftliche Betriebe fest. Schatzkanzlerin Rachel Reeves wollte in ihrer jüngsten Rede den Farmern auf der Insel keine entsprechenden Zugeständnisse machen.
Gleichzeitig hatte das Office for Budget Responsibility (OBR) seine neueste Schätzung vorgelegt. Dabei hatten die amtlichen unabhängigen Wirtschafts- und Finanzprognostiker ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum 2025 von 2% auf 1% halbiert und das für dieses Jahr erwartete Produktivitätsniveau gesenkt. Reeves hatte daraufhin im Unterhaus deutlich gemacht, dass Ausgabenkürzungen notwendig seien, um die britischen Haushaltsregeln einzuhalten.
Der NFU ist alarmiert
Beim englischen Bauernverband (NFU) zeigte man sich angesichts möglicher weiterer Kürzungen im Agrarbereich alarmiert, nachdem das Agrarressort (DEFRA) kurz zuvor bereits das Antragsverfahren für das Programm „Anreiz für eine nachhaltige Landwirtschaft“ (Sustainable Farming Incentive - SFI) gestoppt hatte.
Der NFU und mit ihm weitere Organisationen des ländlichen Raumes befürchten, dass Kürzungen des Agraretats die Möglichkeiten der Regierung, ihre rechtlich verbindlichen Natur- und Klimaziele zu erreichen, massiv beeinträchtigen würden. Auch würden weitere Einschnitte das Ziel eines weltweit wettbewerbsfähigen Lebensmittel- und Landwirtschaftssektors konterkarieren.
Der NFU hält deshalb an der Forderung nach einem jährlichen Agrarbudget in Höhe von umgerechnet 4,8 Mrd. € für England und 6,7 Mrd. € für das Vereinigte Königreich fest.