Das kam bislang selten vor: Bei unserer nicht-repräsentativen Online-Umfrage zeichneten sich dieses Mal gegensätzliche Tendenzen ab, je nachdem, auf welchen Kanälen die top agrar-Leser abstimmten.
So könnten sich zusammengerechnet 80 % von 532 Umfrageteilnehmern auf der top agrar-Homepage grundsätzlich vorstellen, leerstehende Ställe zum Cannabisanbau zur Verfügung zu stellen, wenn sie nicht groß investieren müssten und abgesichert wären.
Dem gegenüber sehen 52 % von insgesamt 1.056 Personen, die auf dem Instagram-, bzw. dem Whatsapp-Kanal von top agrar ihre Stimme abgaben, ein solches Geschäftsmodell viel kritischer. Sie wollen „nichts mit dem Anbau einer Droge zu tun“ haben.
So unterschiedlich fallen die Umfrageergebnisse diesmal aus
Auch bei Gegenargumenten gehen Ergebnisse auseinander
Geht es um potenzielle Gegenargumente, gehen die Antworten ebenfalls auseinander. Wo vorher eine Offenheit für das Geschäftsmodell geäußert wurde (topagrar.com), steht bei der Frage nach den Sorgen die „politische Unsicherheit“ im Vordergrund. 60 % klickten hier an, dass sie nicht einsteigen würden, weil die nächste Regierung die Teillegalisierung rückgängig machen könnte. Wo vorher eher Ablehnung deutlich wurde (instagram, bzw. Whatsapp), überwiegt die „Sorge vor unbefugten Personen auf dem Betrieb“ (58 %).
Viele persönliche Zuschriften - die meisten kritisch
Auf allen Kanälen erreichten uns vor allem kritische Zuschriften.
So schreibt etwa Thorsten H.: „Ich kenne einige Leute, die durch die Einstiegsdroge Cannabis tief abgestürzt sind.“
Ähnlich sieht es Johannes A., wenn er schreibt: „Ich bin komplett dagegen, Cannabis zu verharmlosen! Es ist und bleibt eine Droge.“
Franzi W. differenziert und schreibt: „Wenn man den rein wirtschaftlichen Zweck betrachtet, auf jeden Fall. Cannabiskonsum unterstützen möchte ich jedoch nicht.“
Steffen M. gibt zu bedenken, ob „bei Jägern dann die Zuverlässigkeit im Raum stehen“ könnte.
JP W. vergleicht Standbeine und schreibt: „Einschränkungen für den Betrieb wären stärker als bei zig Mietwohnungen.“
Lediglich Manu F. und Lukas R. weisen auf die Chancen hin. „Von mir aus direkt“ und „absolute Chance“, schreiben die Leser. „Gekifft und angebaut wird so oder so.“
Hier der Vollständigkeit die wichtigsten Argumente der Befürworter und Kritiker für bzw. gegen die Teillegalisierung von Cannabis.
Argumente Pro Cannabislegalisierung
Gesundheitsschutz: Bessere Kontrolle der Inhaltsstoffe und Sicherstellung der Qualität
Vorteile für den Staat: Einnahmen durch Steuererlöse und Entlastung der Justiz durch Entkriminalisierung
Medizinische Anwendung: Erleichterter Zugang zu Cannabis für z.B. Schmerzlinderung
Wirtschaftliche Chancen: Schaffung eines neuen Marktes mit neuen Arbeitsplätzen
Eindämmung des Schwarzmarktes, Schwächung der organisierten Kriminalität
Argumente Contra Cannabislegalisierung
Gesundheitsrisiken: Erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Schizophrenie, besonders bei Jugendlichen
Schwierige Regulierung: Herausforderungen bei der Umsetzung und Überwachung der Gesetze
Suchtgefahr: Risiko von Abhängigkeit und Missbrauch, Schwierigkeiten bei der Behandlung von Cannabissucht
Sicherheitsrisiken: Erhöhtes Unfallrisiko z.B. im Straßenverkehr, ggf. Anstieg von Straftaten unter Drogeneinfluss
Befürchtung einer steigenden gesellschaftlichen Akzeptanz für Drogen, Gefahr von Cannabis als Einstiegsdroge